Behinderung

Die erste Nacht im neuen Bett

Seit gestern ist mein neues Bett fertig! Marke Eigenbau, 140 x 200 cm groß, an der Seite eine große Schiebetür, um den Platz drunter nutzen zu können, ansonsten kein großer Firlefanz. Ein stabiler Lattenrost, eine für Querschnittgelähmte ausreichend weiche, aber dennoch nicht zu weiche Matratze wurde bereits Freitag geliefert, direkt von einem Sanitätshaus und mit Zuschuss der Unfallkasse. Nee, mit Druckgeschwüren ist nicht zu spaßen, wie ich ja auch selbst schon erfahren durfte. Gestern habe ich mir dann zusammen mit Frank in einem Bettengeschäft zwei Kopfkissen und zwei neue Steppdecken gekauft, dazu gleich vernünftige Bettwäsche und Spannbettlaken in der richtigen… Weiterlesen »Die erste Nacht im neuen Bett

Terminator, Kopfsteinpflaster und Käse-Eis

Ich nenne es beim Namen: Das Cinemaxx-Kino am Hamburger Bahnhof „Dammtor“. Schön zentral liegt es, 8 Säle hat es. Da ist bestimmt etwas dabei, was Cathleen, Luisa und ich uns anschauen können. Vielleicht nicht unbedingt Terminator. Aber sonst … egal. Am Dammtorbahnhof ging erstmal der Aufzug nicht. Und die einzige Rolltreppe, die abwärts fährt, auch nicht. Super. Das Sicherheitspersonal erklärt uns, dass sie zwar einen Schlüssel haben, um die andere Rolltreppe kurzfristig in die Gegenrichtung laufen zu lassen, das sei ihnen aber verboten. Cathleen, nicht auf den Mund gefallen, meinte frech: „Na kommen Sie, wir werden Sie nicht verpetzen.“ Nichts… Weiterlesen »Terminator, Kopfsteinpflaster und Käse-Eis

Vorhänge hab ich schon

Zur Zeit sieht man mich mehr in meiner neuen WG als in der Klinik. Das ist wohl auch verständlich, immerhin möchte ich bei allen Entscheidungen, die am Anfang über das WG-Leben getroffen werden, und bei allen Fragen, die die gemeinsam genutzten Räume betreffen, dabei sein. Aber auch mein Zimmer möchte ich mir so schön wie möglich machen. Solange ich noch nicht richtig darin wohne, also in diesem Zimmer auch schlafen muss, ist das wesentlich stressfreier möglich. Auf jeden Fall möchte ich keine weißen Wände haben. Es hat sich auch schon jemand gefunden, der sie streichen möchte und der das vor… Weiterlesen »Vorhänge hab ich schon

Mobilitätshilfen: Abzocke ab Werk

Wenn ich schon jemanden für meine eher behinderte Lebenssituation verantwortlich machen kann, und diese Verantwortung beinhaltet, dass mir Zuschüsse zur Anschaffung eines behindertengerechten Autos gezahlt werden, dann informiere ich mich natürlich, wie ich meinen aufgrund meiner Behinderung schon mit 16 Jahren erworbenen Führerschein sinnvoll nutzen kann. Oder anders ausgedrückt: Die Berufsgenossenschaft hat sich grundsätzlich bereit erklärt, sogenannte „Kraftfahrzeughilfe“ zu leisten, wenn ich zum Schuljahr 2009/10 ein berufliches Gymnasium besuche. Die Entscheidung ist denen wohl leichter gefallen, da sie wiederum die Versicherung meiner Unfallgegnerin in Regress nehmen können, aber das soll mir ja schnuppe sein. Je nach eigenem Einkommen (das Schmerzensgeld… Weiterlesen »Mobilitätshilfen: Abzocke ab Werk

Gestatten, Krösa

Ob der legendäre Krösus eine Frau hatte, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber ich weiß, dass gestern mein Verfahrenspfleger hier war und mit mir besprochen hat, wie es in meinem Streit mit der Versicherung der Unfallgegnerin weitergehen soll.Die Kosten für die lebenslange Behandlung und eine Erwerbsunfähigkeitsrente zahlt die Berufsgenossenschaft, da es sich um einen Wege-Unfall (Schulweg) gehandelt hat. Das haben die bereits anerkannt. Die BG holt sich diesen Anteil von der Versicherung der Unfallgegnerin selbst wieder. Damit habe ich nichts zu tun. Auch die Anwaltskosten und der Ersatz von meinen Klamotten, meiner Brille, meinem Handy und was noch so alles geschrottet… Weiterlesen »Gestatten, Krösa

Ein Kaffee für einen Schulplatz

Ich habe auf den Rat der netten Sachgebietsleiterin in der Schulbehörde gehört und bei dem Gymnasium mit Schwerpunkt „Pädagogik/Psychologie“ angerufen und gefragt, ob ich mir die Schule ansehen dürfte. „Dürfen Sie gerne, nur die Bewerbungsfristen für das kommende Schuljahr sind schon lange abgelaufen.“ Ich habe erstmal nichts gesagt, sondern habe mich heute auf den Weg gemacht. Ich wollte mich auf der Station abmelden, brauche von der Ärztin einen Ausgangsschein. „Wo sollen wir denn so schnell eine Begleitung für Dich herkriegen?!“ – „Nix Begleitung, ich fahr alleine.“ Zack. „Sicher?“ – „Sicher.“ Herzklopfen. Durchdringende Blicke der Stationsärztin. Genaue Musterung. Dann die Erlösung:… Weiterlesen »Ein Kaffee für einen Schulplatz

Da war wohl jemand einfach nur zu faul

Ich habe heute morgen wohl 20 Mal versucht, diese Rufnummer zu wählen, entweder war besetzt oder es ging keiner ran. Alle 15 Minuten habe ich es einmal 90 Sekunden durchklingeln lassen. Nichts zu machen. Beim Schulauskunfts-Service ist keiner zu erreichen. Dann so gegen 11 hatte ich jemanden am Telefon. Ich habe ihr nochmal geschildert, was ich von ihr möchte und dass ich hierzu schon eine Auskunft bekommen habe, die mir aber nicht weiter hilft und mit der ich nicht zufrieden bin. Und da sagte doch die Dame: „Da kann ich Sie verstehen. Das wäre ich an Ihrer Stelle mit so… Weiterlesen »Da war wohl jemand einfach nur zu faul

Sonderpädagogischer Förderbedarf

Dass die Suche nach einer Schule für mich nicht einfach werden wird, war mir von vornherein klar. Immerhin sind, gerade in Hamburg, sehr viele Schulgebäude bereits sehr betagt und damit gebaut in einer Zeit, in der Rollstuhlfahrer nur ausnahmsweise ein Recht auf angemessene Bildung hatten. Als ich heute nacht mein Online-Mailpostfach aufräumte, fand ich im Spam-Ordner eine Antwort der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung auf eine Anfrage, die ich vor einigen Wochen dort gestellt hatte. Ich hatte in einem Absatz geschrieben, dass ich für das Schuljahr 2009/2010 auf der Suche nach einem rollstuhlgerechten Gymnasium bin. Die Antwort der Schulbehörde:… Weiterlesen »Sonderpädagogischer Förderbedarf

Zurück zu den Eltern?

Das Problem mit meinem Vater ist gar nicht mal, dass er mir nicht zuhört. Wenn ich das will, hört er mir zu. Aber er will meine Behinderung nicht akzeptieren. Beispiel: Ich brauchte früher eine Zahnspange. Fast alle in der Schule brauchten die. Am Anfang fand ich die saucool. Ich war richtig stolz auf die Zahnspange. Ich wollte auch immer mal einen Gipsarm haben, als ich 10 oder 12 war. Aber immer, wenn das Gespräch in die Richtung ging (Zahnspange), kam von meinem Vater: Auf sowas ist man nicht stolz. Man soll froh sein, wenn man gesund ist. Das ist alles Teufelszeug.… Weiterlesen »Zurück zu den Eltern?

Die Erkenntnis nach 7 Monaten

Ich hatte heute ein sehr spannendes Gespräch mit meiner Psychologin. Ich hätte nie gedacht, dass Psychotherapie so spannend sein kann. Vielleicht habe ich aber auch nur etwas sehr wichtiges endlich verstanden. Da muss ich erst mal drüber nachdenken. Ich weiß es nicht. Sie hat gesagt: „Ganz viel Aufmerksamkeit bzw. oft auch Liebe und Anerkennung bekommt jeder Mensch schon als kleines Kind für Leistung und Fortschritt. Wenn sie das erste Mal „Mama“ sagen, freuen die Eltern sich ohne Ende. Dann Schleife binden, Bilder malen, sprechen, Fahrrad lernen, lesen, schreiben, singen. Meine Kleine lernt jetzt Englisch. Die Tochter hat eine Eins in… Weiterlesen »Die Erkenntnis nach 7 Monaten