Behörde

Fehlende Mitwirkung, piepende Unterhosen

Weißt Du noch, wie oft du heute auf dem Klo warst? Nein? Führst du denn kein Miktionstagebuch? Wie … „in der freien Entfaltung deiner Persönlichkeit einschränken“ – was willst du denn?! Du verbrauchst Wasser zum Spülen deines WCs! Wasser, das uns allen gehört. Wasser, für das du zwar bezahlst, aber lange nicht das, was es eigentlich wert ist. Und schon gar nicht an den, dem es gehört. Von der Verschmutzung des Wassers mal ganz zu schweigen. Führ gefälligst ein Miktionstagebuch oder du darfst nicht mehr auf die Toilette. So einfach ist das. Eine große Ersatzkasse, die kürzlich fusioniert hat, versorgt… Weiterlesen »Fehlende Mitwirkung, piepende Unterhosen

Die Arie mit der Zulassung

Rollstuhlfahrer sind in Deutschland von der Kraftfahrzeugsteuer befreit. Voraussetzung ist, dass ein Pkw auf ihren Namen zugelassen wird. Die Steuerbefreiung gilt immer nur für ein Fahrzeug. Und das Fahrzeug darf nur von dem Rollstuhlfahrer selbst gefahren werden. Oder von einer Person, die der Rollstuhlfahrer damit beauftragt hat, ihn zu befördern oder etwas für seinen Haushalt zu erledigen. Und nun wird es kurios: Wenn ich Paul bitte, mit mir zum Einkaufen zu fahren, darf Fußgänger Paul mein Auto fahren. Ich sitze ja auf dem Beifahrersitz. (Vorausgesetzt, er benutzt nicht die Umbauten, sondern die herkömmlichen Bedien-Elemente des Fahrzeuges. Die müssen ja immer… Weiterlesen »Die Arie mit der Zulassung

An den Rand gedrängt

Es ist gerade mal einen Monat her, als ich unter der Überschrift Rollstuhlfahrer zahlen doppelt über die Vergabepraxis für rollstuhlgerechte Wohnungen in Hamburg geschrieben habe. Jana wartet übrigens immernoch auf ihre Einzugsberechtigung, man prüft noch, vielleicht wird es ja zum 01.10. etwas. Inzwischen bin ich auf einen Artikel aufmerksam gemacht worden, der im MieterJournal (3/10, Seite 5) des Hamburger Mieterbundes erschienen ist. Darin geht es zwar nicht um die abenteuerliche Abfrage einer medizinischen Diagnose als Begründung für einen Wohnungswechsel, wohl aber darum, dass das ganze Thema anscheinend über Jahre in Hamburg völlig vernachlässigt wurde. So heißt es in dem Artikel:… Weiterlesen »An den Rand gedrängt

Wer sich nicht mehr wundern kann

„Wer sich nicht mehr wundern kann, ist seelisch bereits tot“, soll Albert Einstein einmal gesagt haben. Sich zu wundern ist eine Eigenschaft, die ich zunehmend bei Menschen beobachte, die den Auftrag haben, Beschwerden oder Anregungen von Kunden oder Bürgern zu bearbeiten. Mein Beitrag über die Not- und Gefahrenvorschrift hat so viel Interesse (aber auch Entsetzen) bei meinen Lesern hervorgerufen, dass einer von ihnen an die Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen in Hamburg einen bösen Brief geschrieben hat. Und deren Antwort kam prompt – mit Kopie an mich: Sie wundert sich. Und was sie besonders wundere, sei, dass es sich… Weiterlesen »Wer sich nicht mehr wundern kann

Rollstuhlfahrer zahlen doppelt

Es ist Jana, die sich aktuell sehr für den frei gewordenen WG-Platz bei uns interessiert. Seit Lina und Liam, wie hier schon berichtet, quasi „Hals über Kopf“ ausgezogen sind, würde sie, da sie sich mit den verbliebenen vier Leuten sehr gut versteht, gerne bei uns einziehen. Ich kenne sie jetzt seit rund einem Dreivierteljahr, Sofie und Frank kennen sie schon etwas länger. Sie wohnt jetzt in einer Wohnung, die sie eher durch Zufall bekommen hat – eine an Muskelschwund erkrankte Tochter ihres Vermieters ist verstorben, woraufhin er diese Wohnung an Jana vermietet hatte. Zuerst meinte er, er würde mit der… Weiterlesen »Rollstuhlfahrer zahlen doppelt

Erschrocken und entsetzt

Manchmal ist die Schulbehörde ja sehr schnell. Ich hatte bereits heute eine (erste) Antwort auf meinen Brief vom letzten Donnerstag. Ich möchte sie meinen Lesern nicht vorenthalten: „Sehr geehrte Frau …, vielen Dank für Ihr Schreiben vom 01.04.10, gerichtet an die Senatorin Christa Goetsch. Frau Goetsch hat mich gebeten, Ihnen zu antworten. Bitte erlauben Sie mir zunächst, Ihnen mein Mitgefühl für Ihre Behinderung und meinen Respekt vor Ihrer Willensstärke auszudrücken. Selbstverständlich dürfen Sie davon ausgehen, gerade von staatlichen Stellen nicht wegen Ihrer Behinderung benachteiligt oder gar diskriminiert zu werden. Über Ihre Schilderung bin ich gleichermaßen erschrocken und entsetzt. Ich habe… Weiterlesen »Erschrocken und entsetzt

Viel Lärm um meinen Rollstuhl

Das Gute an den Ferien ist ja, dass man morgens frei hat. So kommt auch eine Schülerin mal morgens zum Arzt. Ich brauche ja immernoch ein Rezept für meinen Rollstuhl. Die Unfallkasse wartet dringend darauf, meine Hausärztin war in Urlaub und ihre Vertretung, Frau Doktor Zicke, wollte mir keins ausstellen. Vor dem Praxiseingang, auf dem Grundstück, waren zwei gepflasterte Parkplätze. An der Hauswand davor hingen zwei Rollstuhlfahrersymbole. Entweder waren die neu oder ich hatte sie beim letzten Mal übersehen. Die Parkplätze waren schon länger dort, aber die Schilder wären mir sicherlich aufgefallen. So kam ich ohne große Kunststücke direkt in… Weiterlesen »Viel Lärm um meinen Rollstuhl

Wahrnehmbare Häufung

Als ich vorgestern auf dem Weg zum Schwimmtraining mal wieder nicht mit einem öffentlichen Bus fahren durfte, weil schon ein weiterer Rollstuhlfahrer drinnen stand und der Busfahrer den Aufstand probte (er habe eine Vorschrift zu beachten, wonach nur ein Rollstuhlfahrer mitgenommen werden dürfe), wusste ich noch nicht, dass ich einen Stein ins Rollen bringen würde. Jedes Mal, wenn mir so etwas passiert, schreibe ich inzwischen einen (auf meinem PC bereits fertig gespeicherten und nur noch mit den aktuellen Daten zu füllenden) Brief an den jeweiligen Verkehrsbetrieb – mit Durchschrift an die zuständige Verkehrsbehörde. Alle anderen Rollstuhlfahrer aus der WG und… Weiterlesen »Wahrnehmbare Häufung

Herr Pampe und sein Boss

Ich habe wirklich die Nacht kaum geschlafen. Vielleicht zwei Stunden. Wenn ich daran denke, wie mühevoll ich mir meinen Führerschein „erarbeitet“ habe während meines Klinik-Aufenthaltes, mit Gutachten von der Klinik und Fahrprobe mit dem TÜV und MPU (Idiotentest) und Hilfsmittelberatung und Fahrstunden und theoretischer und praktischer Prüfung und Ausnahmegenehmigung vom Mindestalter und Ausnahmegenehmigung für das Parken und Steuerbefreiung und TÜV-Abnahme für den Umbau und … jetzt schickt mein Vater ein Fax zur Führerscheinstelle und alles war vergeblich? Zumindest bis ich 18 bin? Was wäre ich ohne Frank, der mit mir heute morgen zur Führerscheinstelle gefahren ist. 95 Sperrungen, Umleitungen, als… Weiterlesen »Herr Pampe und sein Boss

Jetzt gehts richtig los

Inzwischen überschlagen sich die Ereignisse. Ich versuche, ein wenig Ordnung reinzubringen. Ich hoffe, ich schreibe das alles richtig und gebe das richtig wieder. Mir raucht immernoch der Kopf. Am Morgen war die Mitarbeiterin vom Jugendamt bei mir vor der Tür, siehe Beitrag von gestern. Wie wir später erfahren haben, hat die Polizei, die vorgestern bei dieser Aktion hier war, nicht bemerkt oder nicht für besonders wichtig gehalten, dass ich noch minderjährig bin. Das hat mich auch nicht gestört. Als die Beamten aber meinen Vater besucht haben, um ihm zu erzählen, dass er für die nächsten 14 Tage hier nicht aufzutauchen… Weiterlesen »Jetzt gehts richtig los