Cathleen

Nichts zu sparen

Treue Leser erinnern sich dunkel: Cathleen hat ihre Kasse verklagt, ihr mehr als drei Pampers pro Tag zur Verfügung zu stellen. Siehe auch hier und hier. Sie hat zwar in einer vorläufigen Entscheidung Recht bekommen, dass ihr die Kasse mehr als drei Pampers pro Tag zahlen muss, aber das Problem liege nach Auffassung des Gerichtes darin, dass das Unternehmen, das mit der Kasse einen Liefervertrag hat, die Anzahl beschränke, obwohl die Kasse eindeutig einen Vertrag geschlossen hat, der keine Beschränkung der Anzahl zulässt. Der Lieferant muss also eigentlich soviel liefern wie benötigt wird. Er bekommt dafür 33 Euro pauschal pro… Weiterlesen »Nichts zu sparen

Cathleens Einweihungsparty

Endlich gibt es mal wieder etwas positives zu berichten. Ohne jede Ironie, nicht mal mit einem faden Beigeschmack. Gestern abend feierte Cathleen endlich ihre offizielle WG-Einweihungsparty. Ein Vierteljahr hat es gedauert, bis es endlich so weit war. Dafür war es aber ein schöner Abend. Simone konnte leider nicht, aber ansonsten waren alle Leute aus der WG (logisch), aus unserer Sportgruppe sowie Jana da. Und endlich waren auch mal wieder nur Leute da, von denen ich den Eindruck hatte, dass ihnen was aneinander liegt. Wir haben zusammen gegessen, gequatscht, Musik gehört, Spiele gespielt und einen prima Abend verlebt. Jana blieb bis… Weiterlesen »Cathleens Einweihungsparty

Viel Chemie und ein Kampfzwerg

Zum Glück ist es vorbei. Den ganzen Vormittag lang war mein Kopf voller Chemie. Kohlenwasserstoffe bis zum Umfallen. Als ich auf dem Rückweg von der Schule mein Auto vollgetankt habe, glaubte ich, die ganzen Strukturformeln durch den Schlauch kriechen zu sehen. Während ich tankte, kam ein Mitarbeiter angesprungen und wollte mir helfen. Leider kommt er immer erst, wenn ich schon meinen Rollstuhl zusammengebaut habe, aus dem Auto ausgestiegen bin und die Zapfpistole bereits im Einfüllstutzen steckt. Aber er durfte den Ölstand kontrollieren. Dieser Stab ist so angebracht, dass man in sitzender Position nicht sehen kann, wo man ihn wieder reinstecken… Weiterlesen »Viel Chemie und ein Kampfzwerg

Eine Nacht im Krankenhaus

Die Weihnachtstage habe ich bei mir in der WG verbracht. Liam und Frank haben zwei Tage vor Heilig Abend noch einen kleinen Weihnachtsbaum besorgt, keinen aufblasbaren, sondern einen im Eimer, den man hinterher einpflanzen kann, Lina und Sofie haben ihn geschmückt, es war recht nett. Cathleen war am Heilig Abend bei ihrer Mutter, Liam und Lina waren bei Liams Eltern. Sofie, Frank und ich haben es uns im Gruppenraum gemütlich gemacht, gemeinsam gegessen, geredet, sind anschließend zum Gottesdienst in den Hamburger Michel gefahren. Ich habe es schon erwartet: Die Kirche war bis auf den letzten Platz belegt. Wenn man jetzt… Weiterlesen »Eine Nacht im Krankenhaus

Die erste Nacht mit Jan

Gestern war das letzte Schwimmtraining vor den Weihnachtstagen. Das ist auch kein großes Kunststück, wenn der 23.12. auf einen Mittwoch fällt. Ein Kunststück war hingegen, eine geeignete Schwimmhalle zu finden, da etliche Hamburger Bäder am Tag vor Heilig Abend bereits vorzeitig schlossen oder den üblichen Vereinsbetrieb außerhalb der regulären Öffnungszeiten bereits eingestellt hatten. Die einzige Möglichkeit bot das Festland in der Holstenstraße, was aber unser Verein wegen der teuren Eintrittspreise nicht so gerne sieht. Hier kostet das Schwimmtraining pro Person 2,46 Euro nur für Eintritt. In unseren „üblichen“ Trainingsbädern zahlen wir 1,48 Euro für jeden. Bei zehn Leuten sind das… Weiterlesen »Die erste Nacht mit Jan

Keine bittere Pille

Ich war heute beim Frauenarzt. Dorthin wollte ich sowieso schon immer mal und mich untersuchen lassen, meine Hausärztin hat es mir auch empfohlen und Jan ist ja auch noch ein aktueller Anlass. Nicht, dass wir bisher über ein paar ausgetauschte Küsschen auf Mund und Wange und ein bißchen eng aneinander sein im Whirlpool und ein paar längere und feste Umarmungen hinaus gekommen wären, aber sollte es an der Zeit sein, dass ich mich von ihm vernaschen lassen möchte, möchte ich bestimmmt nicht dann erst noch einen Termin beim Gynäkologen abwarten. Ich war bei einem Mann in Othmarschen, den mir meine… Weiterlesen »Keine bittere Pille

Gen-Müll und grüne Schlümpfe

Ich bin mehrmals gewarnt worden. Aber ich bin jemand, der seine eigenen Erfahrungen machen muss. Daher bin ich heute ziemlich auf die Schnauze gefallen, als ich mir einen Vortrag über Sexualität bei Körperbehinderungen angehört habe. Eingeladen hatte eine Gruppe, die sich in erster Linie auf angeborene Querschnittlähmungen spezialisiert hat (Spina bifida, kaudales Regressionssyndrom etc.), und referiert hatte die Geschäftsführerin einer Selbsthilfegruppe. Cathleen kannte diese Geschäftsführerin, eine diplomierte Sozialwissenschaftlerin, über ihre Mutter (und in diesem Zusammenhang auch schon einen ihrer Vorträge, wenn auch nicht den über Sexualität). Auf jeden Fall warnte sie mich, als ich den Flyer bei ihr fand und… Weiterlesen »Gen-Müll und grüne Schlümpfe

Verliebte Stinkesocke

Heute war wieder Schwimmtraining angesagt. Dieses Mal mal wieder in einer Ausweichhalle, zu der ich erstmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln „anreisen“ musste. Scheiße, ist das kalt geworden! Ich wollte, wie immer, nicht unnötig viel mitschleppen und hatte mich zu Hause schon schwimmfertig umgezogen, über dem Schwimmanzug nur eine Sporthose, ein T-Shirt und eine Fleecejacke … brrrr! In den drei Minuten bis zur Bushaltestelle wäre ich fast erfroren. Am meisten genervt hat mich dieser eisige Wind, der mir ins Gesicht wehte. Im Bus durfte ich wenigstens an der Heizung stehen. Und umsteigen musste ich auch nicht, sondern wurde direkt bis vor den… Weiterlesen »Verliebte Stinkesocke

Tod einer Sozialtherapeutin

Seit meiner Entlassung aus dem Krankenhaus hilft mir – bis ich 18 bin – eine Sozialtherapeutin, in ein selbständiges Leben zu finden. Frau W. habe ich zuletzt vor 14 Tagen gesehen, letzten Dienstag fragte mich eine andere Mitarbeiterin der Einrichtung am Telefon, ob ich eine Woche ohne diese Hilfe auskommen würde, da Frau W. krank sei. Selbstverständlich komme ich mal eine Woche ohne Frau W. aus, selbstverständlich auch zwei oder drei. Ich bin ohnehin dafür, diese Besuche zu meinem 18. Geburtstag einzustellen, da ich mich selbstständig genug fühle. Im Gegensatz zu Cathleen, die ihre Sozialtherapeutin (von einer anderen Einrichtung) sehr… Weiterlesen »Tod einer Sozialtherapeutin

Ein Rennrollstuhl für 1.500 Euro

Um die Frage zu beantworten, ob man sich einen neuen Rennrollstuhl zulegt, muss man sich erstmal selbst die Frage stellen, ob man diesen Sport überhaupt langfristig und professionell machen möchte. Denn so ein Sportgerät kostet in einfachster brauchbarer Ausstattung mindestens 5.000 Euro. Da ich noch nicht hundertprozentig weiß, wie ich in den nächsten zwei Jahren mit der Schule zurecht komme, ob ich mich in meiner Leistung entsprechend steigern kann, ob ich überhaupt die Zeit habe, intensiv zu trainieren, ob dieser Sport für mich das richtige ist und ob mein Körper ein dauerhaftes intensives Training akzeptiert, wäre es aus meiner Sicht… Weiterlesen »Ein Rennrollstuhl für 1.500 Euro