HSV

Seelentröster

Frauen können manchmal ja so gemein sein. Männer auch, ich weiß. Aber heute geht es eher um eine Frau. Eine ganz spezielle. Eine ganz speziell gemeine. Ein Typ, ebenfalls Paratriathlet, allerdings nicht aus Hamburg, sondern aus dem Hamburger Umland, trainiert hin und wieder bei uns mit. Nicht in meiner Gruppe, aber wir rollen uns häufiger mal über den Weg. Er ist etwa 10 Jahre älter als wir, nicht unattraktiv, hat nach einer verpfuschten OP einen inkompletten Querschnitt, hat also in den Beinen noch Restfunktionen, die aber nicht zum Laufen reichen. Ich finde ihn sehr nett, ein toller Kumpel, der gut… Weiterlesen »Seelentröster

Sand im Ohr, Sonne im Hirn

Ich bin wieder zurück. Eine Woche Strand mit einem Haufen verzogener Kinder und Jugendlicher Betreuerinnen und Betreuern ist vorbei. Nach ausgiebigem Schlaf in (m)einem vernünftigen Bett habe ich gerade die hoffentlich letzten Sandkörner aus meinen Ohren gewaschen. Nach einer Woche Trainingslager in Bayern und dem Kennenlernen meiner beiden älteren Halbschwestern hatte ich quasi einen halben Tag Zeit, Wäsche zu waschen, neu zu packen, Mails grob zu checken und die wichtigsten Telefonate zu erledigen, bevor es eine weitere Woche mit letztlich fast 30 Kindern und Jugendlichen (zwischen 12 und 18, bei wenig Heimweh auch ab 11 oder 10, bei viel Langeweile… Weiterlesen »Sand im Ohr, Sonne im Hirn

Die Hälfte ist Rum

Nichts beschreibt so sehr den Zustand unserer Unterkunft wie die Überschrift meines heutigen Beitrags. Ich weiß, warum ich spezielle Herbergen und Gästehäuser für Sportler einer stinknormalen Jugendherberge vorziehe. Die Zeiten, in denen in Jugendherbergen striktes Alkoholverbot nicht nur galt, sondern auch umgesetzt wurde, scheinen vorbei zu sein. Oder dieses Haus fällt in dieser Hinsicht besonders negativ auf. Es verging bisher nicht ein Tag, an dem hier keine Saufparty stattfand und diverse Jugendliche grölend, polternd und kotzend durch die Flure lärmten. Und dabei habe ich mein Schlafbedürfnis noch nie so groß eingeschätzt wie es auf mich gerade wirkt. Zum Glück ist… Weiterlesen »Die Hälfte ist Rum

Noch einmal Neopopos

Weil mehrere Sportkolleginnen darauf bestanden haben, die Angelegenheit zu klären und nicht einfach so im Raum stehen zu lassen, fand gestern abend ein ausführliches Gespräch zum Thema „Neoprenpopos“ statt. Vor knapp zwei Wochen gab es großes Theater beim Training, weil drei Leute aus meinem Sportverein extra vorbei gekommen waren, um einen Teilnehmer während unserer Trainingszeit an die Seite zu nehmen und ihm vorzuwerfen, für ein sexualisiertes Klima im Verein zu sorgen. Die drei Unruhestifter glänzten durch Abwesenheit, ebenso derjenige, um den es ging, wobei der gleich gesagt hat, dass er nicht kommen werde. Dafür war jedoch ein Vorstandsmitglied anwesend, ebenso… Weiterlesen »Noch einmal Neopopos

Aura und Spielverderber

Diese letzten 24 Stunden hätten gerne anders verlaufen dürfen. Was für ein schräger, heftiger und vor allem unheimlicher Mist! Irgendwelche Typen, die ich nicht kenne und vermutlich noch nie in meinem Leben gesehen habe, warfen mir aus heiterem Himmel und ohne einen Zusammenhang auf dem Nachhauseweg vor, ich hätte an mindestens drei Tagen durch drei verschiedene Handlungen, die sie aber erstmal nicht näher benennen wollten, Cathleen sexuell belästigt. Ich dachte mir so: Das lässt sich ja ganz schnell klären, fragen wir doch Cathleen selbst, die rollt zehn Meter hinter mir. Cathleen sagt dazu gar nichts, auf einmal haben diese Leute… Weiterlesen »Aura und Spielverderber

Grillwurst, Psychiatrie und Häsin

Eine jüngere Sportkollegin aus einer anderen Trainingsgruppe, ich glaube sie ist 13, mit angeborener Querschnittlähmung, ist seit zwei Monaten in stationärer Behandlung in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Einerseits gäbe es ein paar kleinere Probleme im familiären Bereich, erzählt sie, andererseits gäbe es massive Probleme mit sich selbst, ihrer Behinderung und ihren Mitschülern. Sie gehe auf ein Gymnasium in einer Kleinstadt im Hamburger Umland und kämpfe dort mit einem sehr modernen Problem. Modern insofern, als dass ein altes Problem neu wieder weiter auftritt, nachdem man die Separation und Integration ad acta gelegt hat und nun die Inklusion unmoderiert sich… Weiterlesen »Grillwurst, Psychiatrie und Häsin

Beschützerinstinkt

So toll es auch ist, so sehnsüchtig ich damals darauf gewartet habe und so sehnsüchtig einige meiner minderjährigen Freundinnen und Freunde noch darauf warten: Der Sprung in die Volljährigkeit ist mit Sicherheit ein Höhe-, vielleicht auch ein Wende-, zumindest aber ein rechtlich wichtiger Punkt im Leben jedes Menschen. Vieles ändert sich mit dem (hier) 18. Geburtstag. Dennoch stolpern viele junge Menschen über diesen Moment, weil sie ihn aus meiner Sicht schlicht überbewerten. Wer jetzt behauptet: „Das hättest du vor zwei Jahren sicherlich nicht gesagt!“, bekommt von mir nur zum Teil Recht. Klar, habe ich mich darauf gefreut, endlich selbständig zu… Weiterlesen »Beschützerinstinkt

Plötzlich so anders

Warum liest sich mein großartiger Blog plötzlich so anders? Warum schildere ich die Herausforderungen des Alltags nicht mehr so positiv wie früher? Warum reagiere ich, warum reagieren meine Freunde teilweise so krass und asozial auf Hilfsangebote? Warum gehe ich so respektlos und herabwürdigend mit meiner Umwelt, insbesondere mit Tieren um? Warum bin ich in den letzten drei Jahren so selbstherrlich geworden? Worüber kann ich überhaupt noch offen und frei schreiben, wenn so viele Leute aus meinem täglichen Umgang hier mitlesen? Schreibe ich jetzt, nur wegen einigen wenigen Fetischisten, nicht mehr offen über meine Behinderung mit allen ihren Facetten? Das sind… Weiterlesen »Plötzlich so anders

Einmal Spiegel, einmal Flucht

Endlich sind die neuen Trainingsklamotten fertig! Wir bestellen über einen Sponsor aus Sachsen, der individuell schneidert – und der schickt dann große Pakete an den Vereinssitz. Ich durfte gestern dort vorbei fahren und die beiden großen Kartons abholen. Ein netter Herr mit Sackkarre hat mir die Kartons ins Auto geladen, ich musste nicht mal aus dem Auto aussteigen, sondern nur anrufen, dass ich vor der Tür stehe. Supi. Als ich mein Auto wieder von Gelände zirkel (die Einfahrt ist sehr eng, das ist immer Millimeterarbeit), höre ich plötzlich ein metallisches Klacken, schaue instinktiv nach rechts und sehe den Flügel des… Weiterlesen »Einmal Spiegel, einmal Flucht

Trainingslager NNRW

Eigentlich hatten wir vor langer Zeit mal einstimmig beschlossen, dass sich Anfahrt und Abfahrt plus Teilnahmekosten für dieses eine Wochenende nicht lohnen würden. Anfang letzter Woche fragte unsere Trainerin, ob wir uns nicht kurzfristig neu entscheiden wollen, denn ein bayerisches Team hatte abgesagt und wir müssten nur noch die Hälfte für Unterkunft, Verpflegung und Honorar zahlen: 125 Euro pro Person für ein Wochenende (statt 250). (Einschließlich Fahrtkosten dann 250 Euro statt ursprünglich 375 Euro.) Die Rede war von einem bundesoffenen Trainingslager in Nord-Nord-Rhein-West-Fa-Len. Nun wollten doch insgesamt 16 Leute aus Hamburg dorthin fahren und irgendwie ist es immer wieder faszinierend,… Weiterlesen »Trainingslager NNRW