Marie

Spontanes Training

Der Norden hat mich wieder. Endlich. Wie habe ich sie vermisst, die Stadt, von der viele Hamburgerinnen und Hamburger behaupten, sie sei die schönste der Welt. Auch das norddeutsche Wetter habe ich vermisst. Die Niederschlagsmenge würde zwar für locker zwei Meter Neuschnee reichen, die Windstärke für einen weiteren Meter Schneeverwehungen, nur für einen weißen Heiligabend hat irgendwer den Thermostat falsch eingestellt: Bei deutlich zweistelligen Werten könnte man beinahe über eine Kugel Eis auf die Hand nachdenken. Lisa fragte ungefähr ein halbes Dutzend Mal, ob wir noch eine Runde mit dem Handbike trainieren wollen. Zuerst hatte ich das für einen Scherz… Weiterlesen »Spontanes Training

Eine besondere Party

Unter einer „ruhigen Adventszeit“ stelle ich mir eigentlich etwas anderes vor. Nämlich, dass es nicht in meinem Tagebuch sehr ruhig ist, weil ich vor lauter Terminen kaum noch zum Schreiben komme. Die Uni stresst mich zurzeit wirklich. Es vergeht aktuell kein Tag, an dem nicht irgendeine wichtige Arbeit abgeliefert, vorgetragen oder geschrieben wird. Alles ist sehr lernintensiv und vieles auch sehr tiefgründig. Bisher ist noch alles irgendwie gut gelaufen, aber ich sehne mir wirklich das Weihnachtsfest herbei, um mal wieder etwas durchschnaufen zu können. Zoey musste so lange zum Glück nicht warten. Wir haben in der Nacht zu gestern unsere… Weiterlesen »Eine besondere Party

Dublin und Zoey

Zoey. So nenne ich sie mal. Zoey bedeutet „Leben“ und der Name ist Programm. Und falls jemand fragt: Das Ypsilon habe ich drangehängt, damit nicht jemand „Zö“ liest. Ich musste mir neulich nämlich im Zug über eine Stunde lang mit anhören, wie eine ältere Frau, geschätzt auf etwa 70 Jahre, mit ihrer Freundin per Handy telefonierte. In einem Großraumwagen, in dem eigentlich das Telefonieren verboten ist. Und da die ältere Dame nicht mehr so recht hörte, gelang mir wiederum das Weghören nicht. Sie sprach ausführlichst über einen Roman, den sie gerade las. Dieser spielte in Dublin, der Hauptstadt von Irland.… Weiterlesen »Dublin und Zoey

Diesel, Bratwurst und Muskelschwund

Was für eine dicke Suppe! Bis kurz vor Hannover war das Wetter noch schön, von dort an wurde die Sicht immer schlechter. Als Marie und ich am Freitag in Hamburg aus dem Zug stiegen, kam man sich vor wie in einer Waschküche. Stellenweise konnte man keine 50 Meter weit gucken. Und so schauten wir beispielsweise an der Tankstelle auch zwei Mal hin: Diesel für 1,17 € pro Liter? Tatsächlich. Das Riesenrad auf dem Winterdom, dem Volksfest in Hamburg, drehte leer seine Runden. Was wohl daran lag, dass man von unten noch die ersten fünf Gondeln erkennen konnte, darüber aber alles… Weiterlesen »Diesel, Bratwurst und Muskelschwund

Vielleicht der Salat

Mir ist es richtig schlecht ergangen. Ich war schon vor meinem Unfall nicht wehleidig, nach meinem Unfall hat sich mein Empfinden für mein Befinden noch ein wenig verschoben. Bevor ich also auf die Idee komme, mir könnte es schlecht gehen, muss schon etwas mehr als ein eingerissener Fingernagel mich bedrücken. Ich bin gestern abend ins Bett gegangen, da war alles völlig normal. Marie und ich haben jeweils eine Scheibe Brot zum Abend gegessen, einen Tee getrunken, haben uns irgendwann in unsere Betten gelegt – Feierabend. Kaum lag ich, wurde mir speiübel. So etwas hatte ich lange nicht. Ich rätselte, ob… Weiterlesen »Vielleicht der Salat

Bahnstreik und Rutsche

Da haben wir schonmal eine Bahncard 100, dann wird gestreikt. Ja, ich weiß, man kann Anträge auf Erstattungen stellen, aber das bringt uns heute auch nicht nach Hamburg. Und mit dem Auto? Angesichts dessen, dass wir bestimmt nicht die einzigen sein würden, die auf diese Idee kommen, wären wir vermutlich deutlich länger unterwegs als sonst. Also entschieden wir uns, ausnahmsweise auch am Wochenende an unserem Studienort zu bleiben und gemeinsam etwas zu unternehmen. Es dauerte etwas mehr als eine Stunde Autofahrt, wobei das eher an den vollen Straßen als an der weiten Entfernung lag, bis wir in einem Thermen-Urlaubs-Oasen-Paradies ankamen.… Weiterlesen »Bahnstreik und Rutsche

Affen und Stachelbären

Dass er mittwochs seit einiger Zeit gerne abends bei uns an der Tür klingelt, ist kein Geheimnis mehr, auch wenn einige wenige Leserinnen und Leser das Thema gerne ausgespart hätten. Für die einen sind es zu viele Informationen, für die anderen zu wenig. So ist das Leben. Nur ist es so, dass ich in erster Linie für mich selbst schreibe. Was keineswegs heißt, dass ich mich nicht über meine (vielen) Leserinnen und Leser und ihre vielen ernst gemeinten Kommentare freue, ganz im Gegenteil: Ich freue mich! Was aber heißt, dass ich es in Bezug auf „Beitrags- und Gestaltungswünsche“ in meinem… Weiterlesen »Affen und Stachelbären

Wie einst die Inklusion entstand

Ich habe heute schon wieder dazugelernt. Ich weiß, man lernt täglich dazu. Manchmal nur ein wenig, manchmal auch ein wenig mehr, wie zuletzt bei den Nebenwirkungen von Midazolam. Der Brocken ist noch nicht mal seit einer Woche in meinem Kopf, da kommt schon ein neuer, noch größerer Brocken durch die Pipeline. Langsam wird es selbst mir unheimlich. Ich habe dazugelernt, wie in Deutschland der Begriff „Inklusion“ entstanden ist! Und zwar nicht im Soziologie-Kurs. Da kam Inklusion tatsächlich dran, allerdings war der Kurs schon im vorklinischen Teil des Studiums, und der liegt schon etwas länger zurück. Nein, beim Stöbern im Internet… Weiterlesen »Wie einst die Inklusion entstand

Kein Schrank und zwei Löwen

„Meinst du, wir sollten für heute Abend vielleicht noch ein Regal kaufen?“, fragte mich Marie und spielte dabei eindeutig auf Jörn an. Ich antwortete mit einer Gegenfrage: „Meinst du, er kommt heute nochmal?“ – „Könnte sein. Vermutlich wieder in unserem Badezimmer, wie letzte und vorletzte Woche. Und dann geht er schlafen.“ – Ich grinste und sagte: „Ich finde, wir sollten ihn mal drauf ansprechen.“ – „Beide?“ fragte Marie. „Immerhin hat er letzte Woche eine Hand auf meine Hüfte gelegt.“ – „Echt?! Krass!“ – „Auf deine bestimmt auch, nur du merkst das ja nicht.“ – „Oarrr Marie, du bist so fies!… Weiterlesen »Kein Schrank und zwei Löwen

Abbaden 2014

Das Wintersemester ist in vollem Gange. Und dabei waren am Wochenende draußen noch über 20 Grad. Und falls das für einen goldenen Oktober (zumindest im Norden) nicht ungewöhnlich erscheint, so ließ mich ein Blick auf die Wassertemperatur der Ostsee staunen. 17 Grad laut Anzeigetafel. Und als Cathleen meinte, das sei ein Marketing-Gag, rief sie die Seite des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie auf und erhielt Bestätigung. Tatsächlich waren außer uns (Marie, Cathleen, Lisa und ich), die bei wenig Wellen und wenig Wind und strahlendem Sonnenschein noch rund eine Stunde im Neo draußen trainierten, noch einige andere Leute im Wasser. Und… Weiterlesen »Abbaden 2014