Allgemein

Bahnstreik und Rutsche

Da haben wir schonmal eine Bahncard 100, dann wird gestreikt. Ja, ich weiĂź, man kann Anträge auf Erstattungen stellen, aber das bringt uns heute auch nicht nach Hamburg. Und mit dem Auto? Angesichts dessen, dass wir bestimmt nicht die einzigen sein wĂĽrden, die auf diese Idee kommen, wären wir vermutlich deutlich länger unterwegs als sonst. Also entschieden wir uns, ausnahmsweise auch am Wochenende an unserem Studienort zu bleiben und gemeinsam etwas zu unternehmen. Es dauerte etwas mehr als eine Stunde Autofahrt, wobei das eher an den vollen StraĂźen als an der weiten Entfernung lag, bis wir in einem Thermen-Urlaubs-Oasen-Paradies ankamen.… Weiterlesen »Bahnstreik und Rutsche

Massage

Der Wechsel meiner Praktikumsstelle bringt ungeahnte Vorteile: Ich kann endlich wieder meine heiĂź begehrte Schwimmtrainingszeit nutzen, die in den letzten Wochen immer mit anderen (Uni-) Terminen kollidiert ist. Und hatte ich erwähnt, dass ich einen meiner Trainings-BadeanzĂĽge bei 60 Grad mitgewaschen habe? Ja, das kommt dabei heraus, wenn man ihn in ein Handtuch einwickelt und dieses Handtuch noch eben schnell mit in die Maschine wirft. Alle BefĂĽrchtungen, er wĂĽrde jetzt allenfalls noch Nachbartochters Modepuppe passen, waren unnötig: Er ist noch genauso groĂź wie vorher. Wer hätte das gedacht? Das mit dem Mitwaschen kann ja mal passieren, kritisch finde ich es… Weiterlesen »Massage

Das Gute im Menschen

Wie es wieder funktioniert! Immer wieder die gleiche Masche, immer wieder die gleichen Leute, die darauf reinfallen und sich instrumentalisieren lassen. Ich begreife es nicht. Alles Reden nĂĽtzt nichts. Schon Martin Luther hatte Gutes im Sinn, als er empfahl, nicht alles zu glauben, was man hört, und nicht alles zu sagen, was man weiĂź. Ich weiĂź nicht, wie egoistisch und wie abgebrĂĽht man sein muss, um GerĂĽchte ĂĽber jemanden zu verbreiten, die geeignet sind, mal eben ganz groĂźen Schaden anzurichten: Ein Kommilitone soll Geld unterschlagen haben. Ă–ffentliches Geld, das ihm zu Forschungszwecken bewilligt wurde. So ein Vorwurf kann schlimmstenfalls eine… Weiterlesen »Das Gute im Menschen

Unbequeme Freunde

Ich hatte gestern erneut Kontakt mit Gerd. Jenem 51 Jahre alten Patienten, der vor einigen Wochen einen schweren Verkehrsunfall hatte, und der letzte Woche völlig desorientiert war. Ich bin im Rahmen einer schriftlichen Hausarbeit von meinem Professor darauf hingewiesen worden, dass zwingend auch einige allgemeine Befunde mit erhoben und aufgeschrieben werden mĂĽssen. Er wurde beinahe etwas böse: „Das haben Sie ja nun schon etliche Male gemacht und wissen es daher. Warum werden Sie da jetzt nachlässig?“ „Ich bin da keineswegs nachlässig“, widersprach ich und sagte, dass ich jĂĽngst in meinem Praktikum gelernt hätte, dass jene Beobachtungen, die ich keiner chirurgischen… Weiterlesen »Unbequeme Freunde

Manchmal

Manchmal, aber nur manchmal, kann ich nicht mehr schlafen und blättere mich durch alte Blogeinträge. Finde Rechtschreibfehler, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie mache. SpĂĽre meine damalige Stimmung und hätte wiederum nie gedacht, dass ich so drauf sein kann. Lese, was ich so erlebe, und frage mich, ob ich ein bewegtes Leben habe. Muss grinsen, schaue in den Himmel und frage den, der da oben irgendwo wohnt: „Sag mal bitte, habe ich irgendwann mal zu laut geäuĂźert, mir wäre langweilig?“ Dann frage ich mich, ob ich alles richtig mache. Und erinnere mich an eine Vorlesung aus dem… Weiterlesen »Manchmal

Hin und wieder Koma

Eigentlich fahre ich ja immer in der zweiten Klasse im Zug. Allerdings sind in manchen ICE-ZĂĽgen die Sitzplätze fĂĽr Menschen mit Behinderung am Ende des Wagen 9 lokalisiert. Wagen 9 ist eigentlich ein Erste-Klasse-Wagen. Da das Kleinkindabteil genau daneben liegt, relativiert sich die sonst bessere Ruhe der 1. Klasse oft sofort wieder, aber die Sitze sind wenigstens etwas bequemer. Und man bekommt Tageszeitungen angeboten. Manchmal. In diesem Fall stieg ein Reisender aus und fragte mich, ob ich seine Zeitung haben wollte. Ich bejahte und stolperte ĂĽber einen Artikel, der meine Augen größer werden lieĂź. In London soll ein inzwischen 47jähriger… Weiterlesen »Hin und wieder Koma

Affen und Stachelbären

Dass er mittwochs seit einiger Zeit gerne abends bei uns an der TĂĽr klingelt, ist kein Geheimnis mehr, auch wenn einige wenige Leserinnen und Leser das Thema gerne ausgespart hätten. FĂĽr die einen sind es zu viele Informationen, fĂĽr die anderen zu wenig. So ist das Leben. Nur ist es so, dass ich in erster Linie fĂĽr mich selbst schreibe. Was keineswegs heiĂźt, dass ich mich nicht ĂĽber meine (vielen) Leserinnen und Leser und ihre vielen ernst gemeinten Kommentare freue, ganz im Gegenteil: Ich freue mich! Was aber heiĂźt, dass ich es in Bezug auf „Beitrags- und GestaltungswĂĽnsche“ in meinem… Weiterlesen »Affen und Stachelbären

Eine Rheinfahrt mit Tanz

Als kleine Entschädigung fĂĽr den gestrigen hektischen Praktikumstag durfte ich heute noch einmal ins Krankenhaus. Allerdings nur zu einem speziellen Patienten. Ich nenne ihn mal Gerd. Gerd ist 51 Jahre alt, ist allem Anschein nach vor zwei Monaten mit seinem Auto gegen einen Kleinlaster gedonnert, als er als Geisterfahrer auf der Autobahn unterwegs war. Er soll nachts bei Regen im Baustellenbereich fĂĽr seine Richtung eine dritte Spur aufgemacht haben, an einer Stelle, wo laut Polizei nur zwei Spuren pro Richtung eingerichtet waren. So erzählt es die Schwester. Gerd ist Familienvater, war auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, ist… Weiterlesen »Eine Rheinfahrt mit Tanz

Handarbeit

FrĂĽher gehörte zum Medizinstudium angeblich noch nicht so viel Praxis wie heute. Dennoch könnte es viel mehr sein. Okay, mein Praktisches Jahr kommt ja noch, aber ich persönlich habe das GefĂĽhl, ich lerne mehr, wenn ich Theorie und Praxis gleichzeitig vermittelt bekomme, statt erst die komplette Theorie zu bĂĽffeln und später alles verknĂĽpfen zu mĂĽssen. Aber das ist keine Kritik am System, zumal es unter Garantie auch 100 gute GrĂĽnde gibt, warum das Studium genau so und nicht anders aufgebaut ist. Ich erfahre aber auch, dass unterschiedliche Hochschulen sich im Rahmen der Möglichkeiten unterschiedlich fĂĽr einen frĂĽhzeitigen höheren Praxisanteil engagieren.… Weiterlesen »Handarbeit

Wie einst die Inklusion entstand

Ich habe heute schon wieder dazugelernt. Ich weiĂź, man lernt täglich dazu. Manchmal nur ein wenig, manchmal auch ein wenig mehr, wie zuletzt bei den Nebenwirkungen von Midazolam. Der Brocken ist noch nicht mal seit einer Woche in meinem Kopf, da kommt schon ein neuer, noch größerer Brocken durch die Pipeline. Langsam wird es selbst mir unheimlich. Ich habe dazugelernt, wie in Deutschland der Begriff „Inklusion“ entstanden ist! Und zwar nicht im Soziologie-Kurs. Da kam Inklusion tatsächlich dran, allerdings war der Kurs schon im vorklinischen Teil des Studiums, und der liegt schon etwas länger zurĂĽck. Nein, beim Stöbern im Internet… Weiterlesen »Wie einst die Inklusion entstand