Frank

Herr Pampe und sein Boss

Ich habe wirklich die Nacht kaum geschlafen. Vielleicht zwei Stunden. Wenn ich daran denke, wie mühevoll ich mir meinen Führerschein „erarbeitet“ habe während meines Klinik-Aufenthaltes, mit Gutachten von der Klinik und Fahrprobe mit dem TÜV und MPU (Idiotentest) und Hilfsmittelberatung und Fahrstunden und theoretischer und praktischer Prüfung und Ausnahmegenehmigung vom Mindestalter und Ausnahmegenehmigung für das Parken und Steuerbefreiung und TÜV-Abnahme für den Umbau und … jetzt schickt mein Vater ein Fax zur Führerscheinstelle und alles war vergeblich? Zumindest bis ich 18 bin? Was wäre ich ohne Frank, der mit mir heute morgen zur Führerscheinstelle gefahren ist. 95 Sperrungen, Umleitungen, als… Weiterlesen »Herr Pampe und sein Boss

Jetzt gehts richtig los

Inzwischen überschlagen sich die Ereignisse. Ich versuche, ein wenig Ordnung reinzubringen. Ich hoffe, ich schreibe das alles richtig und gebe das richtig wieder. Mir raucht immernoch der Kopf. Am Morgen war die Mitarbeiterin vom Jugendamt bei mir vor der Tür, siehe Beitrag von gestern. Wie wir später erfahren haben, hat die Polizei, die vorgestern bei dieser Aktion hier war, nicht bemerkt oder nicht für besonders wichtig gehalten, dass ich noch minderjährig bin. Das hat mich auch nicht gestört. Als die Beamten aber meinen Vater besucht haben, um ihm zu erzählen, dass er für die nächsten 14 Tage hier nicht aufzutauchen… Weiterlesen »Jetzt gehts richtig los

Meike am Morgen

Ich habe Ferien, ich kann ausschlafen. Also soll doch bitte keiner von mir erwarten, dass ich in den Ferien vor 10 Uhr aufstehe. Andere Leute schlafen sogar bis 12 Uhr. Ich weiß, dass das für die ältere Generation unvorstellbar ist. Genauso unvorstellbar ist es aber für mich, jeden Tag, ob Wochenende oder Werktag, ob Winter oder Sommer, um 6 Uhr aufzustehen. Ich geh morgens einmal aufs Klo, trinke vielleicht was, vielleicht lasse ich auch einmal kurz frische Luft in mein Zimmer, aber dann schlafe ich weiter. Dafür bleibe ich lieber abends ein bißchen länger wach. Entsprechend wenig begeistert bin ich,… Weiterlesen »Meike am Morgen

Eine Nacht im Krankenhaus

Die Weihnachtstage habe ich bei mir in der WG verbracht. Liam und Frank haben zwei Tage vor Heilig Abend noch einen kleinen Weihnachtsbaum besorgt, keinen aufblasbaren, sondern einen im Eimer, den man hinterher einpflanzen kann, Lina und Sofie haben ihn geschmückt, es war recht nett. Cathleen war am Heilig Abend bei ihrer Mutter, Liam und Lina waren bei Liams Eltern. Sofie, Frank und ich haben es uns im Gruppenraum gemütlich gemacht, gemeinsam gegessen, geredet, sind anschließend zum Gottesdienst in den Hamburger Michel gefahren. Ich habe es schon erwartet: Die Kirche war bis auf den letzten Platz belegt. Wenn man jetzt… Weiterlesen »Eine Nacht im Krankenhaus

Zweiohrküken und Keinstromaufzug

Fast jeder erfolgreiche Kinofilm wird ein zweites Mal aufgewärmt. Mit einem zweiten Teil. Der zweite Teil wird meistens mit weniger finanziellen Mitteln produziert als der erste, und so wundert es nicht, warum der zweite (dritte, vierte, …) Aufguss oft nicht mal annähernd das Niveau des ersten Filmes erreicht. Nicht so bei „Keinohrhasen“. Dessen zweiter Teil, „Zweiohrküken“, ist durchaus sehenswert. Ich persönlich finde ihn wesentlich trauriger und tiefsinniger als den ersten Film, aber am Ende sind alle happy. Etliche Gags sind auch dabei, einige niveauvolle, viel Schweinkram und die übliche Portion Machogehabe. Im Gegensatz zum ersten Film (oder habe ich es… Weiterlesen »Zweiohrküken und Keinstromaufzug

Rollstuhlfahrer unerwünscht

„Oh nein, nicht schon wieder so ein Behindi-Mitleids-Thema“, werden die ersten Leser nach der Überschrift denken. Tja, liebe Leser, ich wünschte auch, dass ich so etwas nicht ständig miterleben müsste. Meine Leser können weiterscrollen, das wünsche ich mir für mein Leben in solchen Momenten auch. In Momenten, wo die Welt in Ordnung ist, wo ich versuche, meinen Jan anzugraben, gerade seine volle Aufmerksamkeit habe, ihn bei lauter Diskomusik antanze, ihm Salzstangen in den Mund stecken darf (nicht mit dem Mund, aber immerhin frisst er mir inzwischen aus der Hand…) und wo es dann plötzlich heißt: „Behinderte raus!“ Das wurde so… Weiterlesen »Rollstuhlfahrer unerwünscht

Frisbee und Nackenschläge

In Hamburg ist wieder DOM! So heißt das größte Volksfest des Nordens im Stadtteil St. Pauli in der Nähe der Reeperbahn. Grund genug für Simone, Cathleen, Sofie, Frank und mich, diesem Volksfest mal wieder einen Besuch abzustatten. Eigentlich wollten Lina und Liam auch dabei sein, haben es sich aber kurzfristig doch noch anders überlegen müssen, da die Eltern von Liam unangemeldet zu Besuch kamen und erwarteten, dass die beiden mit ihnen in der WG bleiben. „Was wollen Rollstuhlfahrer auf einem Volksfest?“ könnte man denken und in der Tat hört man diese Frage auch manchmal. So oder so ähnlich. Da kann… Weiterlesen »Frisbee und Nackenschläge

Schwimmen einmal anders

Was bin ich froh, dass ich am Montagmorgen nicht zur ersten Stunde in die Schule muss. Nachdem gestern abend Sofie, Frank, Liam, Lina und ich Luisa für einen gemeinsamen Spieleabend besucht haben (Juliane, eine weitere Freundin von Luisa, war auch noch da) und es etwas später wurde, war ich froh, heute morgen etwas länger schlafen zu können. Zusammen mit einem Block Freistunden ließ sich der Vormittag ganz gut ertragen. Heute nachmittag wollte ich noch einmal schwimmen gehen, allerdings für mich alleine. Bis zur Schwimmhalle sind es etwa 1.500 Meter, die schaffe ich locker in fünf bis zehn Minuten. Je nach… Weiterlesen »Schwimmen einmal anders

Alle Neune

Heute ist ein merkwürdiger Tag. So viele Neunen, mir wird ganz schwindelig. Nicht nur, dass heute der Neunte Neunte Zweitausendneun ist, sondern dieses ist, wie ich gerade zufällig bemerkte, auch noch mein neunundneunzigster Post in meinem Blog insgesamt. Allerdings erst das achte Posting im September. Aber dafür hat sich heute mein neunzehnter regelmäßiger Leser in meine Abonnentenliste eingeschrieben. Herzlich willkommen! Ganz neunmalkluge Leute haben festgestellt, dass heute der 252. Tag des Jahres ist. Die Quersumme dieser Zahl ergibt? Rischtisch: Neun! Als ich heute morgen um neun Uhr neun und neun Sekunden aufwachte … nein, das geht jetzt zu weit. Das… Weiterlesen »Alle Neune

Für Rollis reserviert

Samstag abend, Schanzenviertel. Man schiebt sich noch nicht durch die Straßen (wie zur gleichen Zeit auf der Reeperbahn), aber dennoch sind etliche Leute unterwegs. Natürlich auch unsere WG: Wir wollten unser gemeinsames Abendessen in eine gemütliche Kneipe / Gaststätte in der Schanzenstraße verlegen. Leider gibt es dort nur zwei Tische, die ebenerdig erreichbar sind. Alle anderen Tische sind nur über Stufen zu erreichen. Als wir durchs Fenster hinein schauten, war einer der Tische frei. Also: Nix wie rein. Alternativ wären wir ein paar Häuser weitergegangen, aber dieses hier war unsere persönliche erste Adresse. Zu behaupten, dass wir Stammgäste wären, wäre… Weiterlesen »Für Rollis reserviert