Gericht

Augenblickversagen

Wenn wir schon bei RegelĂĽbertretungen sind: Ich bin seit Jahren nicht mehr geblitzt worden. Marie auch nicht. Weil wir beide relativ vorschriftsmäßig fahren. Nie in einem Bereich, in dem es Punkte geben wĂĽrde, und in aller Regel auch so wie es dransteht. Neulich kam ich vom Spätdienst nach Hause, da war auf einer LandstraĂźe, auf der sonst 100 km/h gefahren werden darf, 50 km/h angeordnet. Wegen Bauarbeiten. Allerdings war die Baustelle bereits weg. Es lagen nur noch ein paar Warnbaken am StraĂźenrand. Da bin ich tatsächlich Tacho 75 gefahren. Mit Toleranzabzug … nee, ich glaube, da blitzt keiner. Eher räumen… Weiterlesen »Augenblickversagen

Toilettengang kein Menschenrecht

Ich warne vor: Das, was hier kommt, verdirbt möglicherweise den Appetit… Stell dir vor, du wachst nachts um halb vier auf, die Blase randvoll, du spĂĽrst starken Harndrang. Was machst du? Naja, sicherlich nicht ins Bett. Unter normalen Umständen zumindest nicht. Meine Oma hat mir frĂĽher von Zeiten erzählt, in denen man einen Nachttopf neben dem Bett stehen hatte. Als die Toilette noch im Garten stand und man sonst durch den Schnee tigern mĂĽsste. Und irgendwann im Alter kommt meistens der Tag, an dem man wieder einen Topf im Zimmer stehen hat. In einem Toilettenstuhl oder ähnliches. Vielleicht zu Hause,… Weiterlesen »Toilettengang kein Menschenrecht

Zu schnell ist nicht immer zu schnell

Es war kurz vor Weihnachten, als Maries Mutter zuerst notfallmäßig zu einem Hausbesuch gerufen wurde und anschlieĂźend wegen eines akuten Herzinfarktes notfallmäßig zurĂĽck in ihre Praxis musste. Der Herzinfarktpatient (oder eher dessen Frau) hatte sich darauf verlassen, während der Sprechzeit einen Arzt anzutreffen. Dass Maries Mutter zu einem Notfall unterwegs war, kommt vor. Auf dem RĂĽckweg von dem häuslichen Notfall in die Praxis, wo der akute Herzinfarkt wartete, wurde sie mit ihrem privaten Pkw geblitzt. Auf einer ĂĽber Kilometer geradeaus verlaufenden StraĂźe, die sich durch Felder hindurch zieht, gut ausgebaut ist, und auf der eigentlich 60 km/h erlaubt waren. Sie… Weiterlesen »Zu schnell ist nicht immer zu schnell

Nochmal die Sonne sehen

Wer eine andere Person körperlich misshandelt, wird bestraft. Wer eine Sache wegnimmt, um sie sich zuzueignen, wird bestraft. Wer in der Absicht, sich einen Vermögensvorteil zu verschaffen, indem er einen Irrtum erregt, wird bestraft. Wer zur Täuschung eine Urkunde verfälscht, wird bestraft. Wer in die Wohnung eines anderen eindringt, wird bestraft. Nahezu egal, welchen Paragrafen ich mir im deutschen Strafgesetzbuch ansehe, immer wird die Tat beschrieben, die „wer“ verĂĽben muss, um bestraft zu werden. Bis auf eine einzige Ausnahme: Beim Mord. Der Mörder wird auch bestraft, klar. Aber hier wird nicht beschrieben, was ein Mord ist, sondern wer Mörder ist.… Weiterlesen »Nochmal die Sonne sehen

Zwei Mal Justitia

Ziemlich genau vor einem Jahr verunglĂĽckte nahe unserer Trainingsstrecke ein Rennradfahrer bei seinem StraĂźentraining tödlich, als er mit einem entgegen kommenden Lkw kollidierte. Drei weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Lkw-Fahrer war in eine Kolonne aus 30 Rennradfahrern gecrasht. Uns erreichte diese Nachricht damals im Trainingslager. Den getöteten Radfahrer haben wir nicht gekannt, die Strecke nutzen wir nicht, unsere (während unseres nächtlichen Trainings fĂĽr den Autoverkehr gesperrte) Handbike-Trainingsstrecke ist aber nicht weit von dem Unfallort entfernt. Gestern nun wurde in dem Prozess das Urteil gesprochen. Der Lkw-Fahrer hätte nach Ăśberzeugung des Gerichts an dieser Stelle, an der die… Weiterlesen »Zwei Mal Justitia

Kein Parkplatz

Ich bin von insgesamt vier meiner Leser auf ein Urteil aus Sachsen-Anhalt hingewiesen worden, mit dem ein oberschenkelamputierter Mann keinen blauen Parkausweis fĂĽr Behindertenparkplätze bekommen hat. Unter anderem der Spiegel hatte in einem Artikel Beinamputierter darf Behindertenparkplätze nicht nutzen darĂĽber berichtet, dass das Gericht zwar festgestellt hatte, dass der 71jährige Mann zum Aussteigen mit seinen UnterarmgehstĂĽtzen viel Platz braucht und sich nur sehr eingeschränkt (rund 100 Meter) fortbewegen kann, ihm trotzdem aber eine Ausnahmegenehmigung fĂĽr das Parken auf Behindertenplätzen versagt hatte. Als BegrĂĽndung wurde zitiert, breite Behindertenparkplätze dienen lediglich dazu, die Berechtigten näher an sein Ziel zu bringen. Normalerweise möchte… Weiterlesen »Kein Parkplatz

Viel Post und ein Schleimbeutel

In der heutigen Zeit ändern sich Dinge schneller als sie es frĂĽher taten. Die Welt sei sehr viel schnelllebiger geworden, sagen vor allem die älteren Menschen. Manche Dinge ändern sich hingegen nie. Manchmal ist das gut, manchmal auch nicht. Und wieder andere Dinge, von denen man möchte, dass sie sich möglichst schnell ändern, lassen unglaublich, unheimlich und unverschämt lange auf sich warten. Im letzten Monat bin ich, ist vor allem mein Blog, durch eine Nominierung bei den BOBs einigermaĂźen aus der Bahn geworfen worden. Einige Konsequenzen daraus habe ich noch nicht abschlieĂźend fĂĽr mich bewerten können. So gibt es demnächst… Weiterlesen »Viel Post und ein Schleimbeutel

Endlich Hilfe fĂĽr meine Mutter

Inzwischen hat sich ja beim Training herumgesprochen, dass die VerrĂĽckte zu mir gehört und es forderten bereits die ersten Eltern beim Verein, man möge mich vom Training fernhalten, damit die Mutter fernbleibt und nicht demnächst auch ihre Kinder gefährdet. So weit ist es also schon. Vielen Dank fĂĽr das EinfĂĽhlungsvermögen. Bisher zielten die Aktionen (aus gutem Grund) nur in meine Richtung. Allerdings weiĂź man nie, was in so einem kranken Kopf vorgeht, daher kann ich es auch ein biĂźchen verstehen. KĂĽmmern musste ich mich auĂźerdem um eine Anzeige wegen Verleumdung gegen Unbekannt, um Strafanträge wegen den zwei Verstößen gegen die… Weiterlesen »Endlich Hilfe fĂĽr meine Mutter

Bannmeile

„Der Antragsgegnerin wird untersagt, sich der Antragstellerin auf eine Entfernung von weniger als 50 Metern zu nähern, sie auf der StraĂźe anzusprechen und ihr zu folgen, Zusammentreffen mit der Antragstellerin herbeizufĂĽhren, direkt Verbindung zur Antragstellerin, auch unter Verwendung von Fernkommunikationsmitteln, aufzunehmen. Der Antragsgegnerin wird fĂĽr jeden Fall der Zuwiderhandlung ein Ordnungsgeld von bis zu 3.000,00 € angedroht und ersatzweise fĂĽr den Fall, dass dieses nicht beigetrieben werden kann, Ordnungshaft von bis zu einem Monat.“ Man sehe im Verhalten meiner Mutter inzwischen eine vorsätzliche widerrechtliche Verletzung meines Rechts auf Freiheit sowie eine unzumutbare Belästigung und halte die Anordnung fĂĽr erforderlich, um… Weiterlesen »Bannmeile

AuĂźer Spesen nix gewesen

Doof ist, dass ich Frank in dieser Woche nicht erreichen kann, da er zu einer Fortbildung ist. Frank hätte Zuhause die Unterlagen vorbereitet und wäre mit mir persönlich zum zuständigen Gericht gefahren, um eine Einstweilige VerfĂĽgung gegen meine Mutter zu beantragen. Und dann wären wir nicht wieder zu Hause gewesen, bevor wir nicht dieses Papier in der Tasche gehabt oder das Problem anders gelöst hätten. Ich weiĂź, nicht jeder Anwalt hätte diese Zeit und nicht jeder Anwalt könnte sich so intensiv kĂĽmmern. Ganz sicher hat es auch damit zu tun, dass ich ihn privat kenne und wir unter demselben Dach… Weiterlesen »AuĂźer Spesen nix gewesen