Maria

Schönes Wetter draußen

Endlich wieder tolles Wetter! Die Sonne scheint, strahlend blauer Himmel, ich hoffe, es ist später auch noch so, denn dann will ich mit zwei, drei Leuten ein wenig Handbiken. Ich muss ja ein wenig wieder in Form kommen, denn bald geht auch das StraĂźentraining wieder los und ich möchte, trotz Studium, in dieser Saison auf jeden Fall an mindestens einem Triathlon teilnehmen! Und ich muss dringend meine Aggressionen loswerden. Den Vormittag habe ich heute nämlich damit verbracht, meine Steuererklärung anzufertigen. Hurra, hurra, hurra. Besonders genial war der Moment, als ich alles eingetragen hatte und das Programm abstĂĽrzte. Nochmal von vorne…… Weiterlesen »Schönes Wetter drauĂźen

Simones Achtzehnter

Endlich mal wieder was lustiges zwischen all dem Mist (weiterer Mist steht schon vor der TĂĽr): Gestern abend haben wir bei uns den 18. Geburtstag von Simone gefeiert. Das war die erste groĂźe Party in diesem Haus und sie war absolut genial. Simone hat mit mehreren Helfern (FuĂźgängern) einen Gruppenraum komplett umgeräumt, einen groĂźen Tisch aufgebaut, es gab Raclette und schon beim Essen jede Menge SpaĂź. Kleiner Tiefpunkt: Maria ist zur Zeit noch auf der Suche nach Assistenten, gestern war zum ersten Mal ein Typ da, ebenfalls als Praktikant. Sozusagen als einer seiner ersten Amtshandlungen wollte er sich zu Beginn… Weiterlesen »Simones Achtzehnter

So eine falsche Schlange

Auch wenn zwei Monate nach Marias Einzug noch immer keine Entscheidung der Kostenträger vorliegt, gehen wir derzeit alle davon aus, dass sie bei uns wohnen bleiben kann. Entsprechend sind wir bereits auf der Suche nach zusätzlichem Pflegepersonal fĂĽr sie. FĂĽr drei Tage machte eine Krankenschwester ein Praktikum, die – nach ihren Angaben – aus ihrem Job in einem groĂźen Klinikkonzern zu uns wechseln möchte. Drei Tage hielten wir es mit ihr aus, bevor wir sie gestern an die frische Luft gesetzt haben. Man sollte nicht glauben, dass jemand mit dem GeneralschlĂĽssel, der ihm ausgehändigt wird, um im Notfall (oder nach… Weiterlesen »So eine falsche Schlange

Schwarze Schafe

Das Gutachten ĂĽber Marias Pflegebedarf ist derzeit beim Gutachter. Der Gutachter begutachtet also das Gutachten und hat eine weitere Gutachterin, dieses Mal eine Sozialarbeiterin, mit der Abgabe eines (weiteren) Gutachtens beauftragt. Der Gutachter möchte also mithilfe verschiedener Gutachten zu einer Art Obergutachten kommen, in der er abschlieĂźend (?) eine eigene Empfehlung abgibt. Die Begutachtung fand gestern statt, Maria bat mich, erneut dabei zu sein. Die Sozialarbeiterin, schätzungsweise um die 50, war nett und hat sich insgesamt ĂĽber zwei Stunden lang mit Maria beschäftigt. Geschätzte 100 Fragen hat sie ihr gestellt und wollte alles ganz genau wissen. Am Ende sagte sie,… Weiterlesen »Schwarze Schafe

Bevormundung

„Noch deutlicher kann ich es nicht mehr formulieren“, schrieb ich in einem zugegebenermaĂźen provozierend als „Gebrauchsanleitung fĂĽr Rollstuhlfahrer“ genannten Beitrag vor einigen Tagen. Nach einigen der zahlreichen Kommentare und wegen einiger unmissverständlicher Mails muss ich aber in einem Punkt noch einmal erklärend nachlegen, denn mein „Punkt 4“ war nicht so deutlich, wie ich es gehofft hätte: „Wer freundlich angebotene Hilfe freundlich ablehnt, weiĂź, was er tut.“ Ich habe absolut nichts dagegen, dass mir jemand Hilfe anbietet. Im Gegenteil, meistens finde ich es nett. Dass es manchmal nervt, wenn ich bei einer Stunde Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln dreiĂźig Mal angesprochen werde,… Weiterlesen »Bevormundung

Eine Woche Stress

Manchmal wĂĽnsche ich mir die Zeit zurĂĽck, in der ich mittags aus der Schule kam (ja, ich gehöre noch zu der Generation, die die Zeit vor den Ganztagsschulen zu einem groĂźen Teil miterlebt hat), meine Hausaufgaben in den langweiligen Unterricht der ersten beiden Stunden des Folgetages verschoben habe und stundenlang Zeit fĂĽr mich selbst hatte. Und fĂĽr meine Pferde. Ich habe mich vor ein paar Tagen mit Jana unterhalten, vor allem ĂĽber das Theater hier auf meiner Seite. Ich will den Inhalt des Gesprächs hier nicht weiter vertiefen, aber eins ist mir besonders aufgefallen. Ich habe mich, was meine Zeit… Weiterlesen »Eine Woche Stress

NĂĽchtern, sachlich, dĂĽster

Nicht mehr fröhlich und optimistisch, sondern nĂĽchtern, sachlich und ein biĂźchen dĂĽster. Ist das mein Blog? Ist das mein Tagebuch? Ist das meine Seele? Habe ich mich krass verändert? Ja, ich glaube schon. Ich glaube, ich habe mich verändert. Nicht mehr fröhlich, das möchte ich nicht unterschreiben, aber wesentlich seltener fröhlich als noch vor ein, zwei Jahren, das könnte sein. Und Optimismus – auch davon habe ich zur Zeit auch weniger. Das stimmt auch. Und ich finde es schon faszinierend, was man so alles aus meinen Texten herauslesen kann. Ich beobachte seit einiger Zeit, dass die Veränderungen der letzten Monate… Weiterlesen »NĂĽchtern, sachlich, dĂĽster

Nichts Neues bei Maria

Der neueste Schrei: Die sozialmedizinische Beratungsstelle, die bisher keine Empfehlung dafĂĽr abgeben wollte, dass Maria bei uns wohnt, unternimmt zur Zeit eigene Anstrengungen, eine geeignete Wohnmöglichkeit fĂĽr sie zu finden. Wir sind sowohl von der Pflegekasse als auch vom Sozialamt und von der Organisation, die zur Zeit die Assistenz ĂĽbergangsweise sicherstellt, angesprochen worden. Jeder einzelne sagte: „So ein Unsinn. Es ist ĂĽberhaupt keine Linie zu erkennen.“ In der ĂĽbernächsten Woche treffen sich nun die Leiterin des zuständigen Sozialamtes mit dem Leiter des zuständigen sozialen Dienstes zu „bilateralen Gesprächen“ unter Moderation eines hohen Tiers des Pflegeversicherungsträgers. Bis dahin geht man davon… Weiterlesen »Nichts Neues bei Maria

Ziemlich beste Freunde

„Am liebsten den um 20.20 Uhr.“ – „Nein, der ist ausverkauft. FĂĽr 23.10 Uhr hätten wir noch Karten.“ – „Okay, dann gehen wir vorher noch was essen. Wir sind 16 Rollstuhlfahrer und eine Begleitperson, also 17 Leute insgesamt. Gibt es da schon Gruppenrabatt?“ – „17 Rollstuhlfahrer? Unmöglich. Wir haben nur zwei Rollstuhlplätze.“ – „Wie jetzt? Kommen Sie schon, wir wollen den sehen. Wir setzen uns auf die normalen Sitzplätze um.“ – „Sie brauchen doch die RollstĂĽhle im Evakuierungsfall.“ – „Wir krabbeln raus, wenn es brennt.“ Eine Kollegin blickt ihr von hinten ĂĽber die Schulter. „Das ist Saal 1, der hat… Weiterlesen »Ziemlich beste Freunde

Besuch im Morgengrauen

Das war wieder eine Woche … es wird nicht langweilig. Am Dienstagnachmittag fand, nachdem der Termin mehrfach verschoben worden war, die nächste Verhandlungsrunde mit Marias Trägern statt. Das erste Gespräch war ja abgebrochen worden, weil eine Sozialarbeiterin als einzige Bedenken dagegen hatte, dass Maria bei uns im Wohnprojekt lebt. Nach einem Telefonat mit ihrem Chef tauschte dieser die Sozialarbeiterin fĂĽr die nächste Verhandlungsrunde gegen eine Kollegin aus. Aber so etwas lässt man sich natĂĽrlich nicht einfach so gefallen – entsprechend bekamen wir am Dienstagmittag, vier Stunden vor dem Termin, einen Anruf, dass Maria und ich (als ihre Vertrauensperson) bitte zu… Weiterlesen »Besuch im Morgengrauen