Schwimmen

MĂĽcken

Wann kommt im Norden eigentlich der Sommer? Ich möchte mich gerne an den Strand legen. Nicht, weil ich noch mehr Bräune brauche. Sondern weil ich gerne vom Seewind gestreichelt werde, während mir die Sonne den Körper wärmt. Hin und wieder mal in die Ostsee zu hĂĽpfen und mich von sanften Wellen hin und her schaukeln zu lassen, ist ganz nach meinem Geschmack. Aber nein, irgendwer hat was falsch verstanden, denn wir hatten zwar 30 Grad, aber 15 davon am Samstag und die anderen 15 am Sonntag. Maries Eltern waren kurz davor, ihre Sauna wieder einzuschalten. Philipp und ich waren stattdessen… Weiterlesen »MĂĽcken

Nicht gedopt

Ich ziehe nach Feierabend meine Bahnen durch das Schwimmbecken. Wegen des bislang dĂĽrftigen norddeutschen Sommers im Hallenbad. Mit mir teilt sich eine Frau die Bahn. Es ist öffentliche Schwimmzeit, wenig los, die Frau hält relativ genau eine Bahnlänge Abstand zu mir, schwimmt in ungefähr gleicher Geschwindigkeit. Plötzlich ist sie direkt hinter mir, muss also auf halber Strecke gewendet haben. Ich hatte nicht damit gerechnet, erschrecke mich sogar ein wenig. Wie könnte es anders sein? Sie spricht mich an. Und tut dabei sehr geheimnisvoll. „Hey, nimmst du Medikamente?“, möchte sie von mir wissen. Ich mustere sie einmal, schätze sie etwa drei… Weiterlesen »Nicht gedopt

Haare waschen und Spaghetti

Mein persönlicher Schwimmtrainingsplan richtet sich zurzeit nach zwei Dingen. Erstens nach meiner umfangreichen Arbeitszeit. Zweitens nach Philipp. Ich schwimme wesentlich leichter und schneller, wenn er auch im Becken ist. Und das muss nicht mal dieselbe Bahn sein. AuĂźerdem funktioniert es wie bei der Homöopathie: Man muss nicht mal wissen, ob er da ist, es wirkt einfach. Zum GlĂĽck herrscht zwischen uns unausgesprochen Einigkeit, dass wir im Trainingsbecken und damit vor anderen Schwimmerinnen und Schwimmern nichts anderes machen als Schwimmen. Damit will ich keineswegs andeuten, dass ich mir nichts im Wasser vorstellen könnte. Aber wenn, dann da, wo es niemand mitbekommt… Weiterlesen »Haare waschen und Spaghetti

Dublin und Zoey

Zoey. So nenne ich sie mal. Zoey bedeutet „Leben“ und der Name ist Programm. Und falls jemand fragt: Das Ypsilon habe ich drangehängt, damit nicht jemand „Zö“ liest. Ich musste mir neulich nämlich im Zug ĂĽber eine Stunde lang mit anhören, wie eine ältere Frau, geschätzt auf etwa 70 Jahre, mit ihrer Freundin per Handy telefonierte. In einem GroĂźraumwagen, in dem eigentlich das Telefonieren verboten ist. Und da die ältere Dame nicht mehr so recht hörte, gelang mir wiederum das Weghören nicht. Sie sprach ausfĂĽhrlichst ĂĽber einen Roman, den sie gerade las. Dieser spielte in Dublin, der Hauptstadt von Irland.… Weiterlesen »Dublin und Zoey

Bahnstreik und Rutsche

Da haben wir schonmal eine Bahncard 100, dann wird gestreikt. Ja, ich weiĂź, man kann Anträge auf Erstattungen stellen, aber das bringt uns heute auch nicht nach Hamburg. Und mit dem Auto? Angesichts dessen, dass wir bestimmt nicht die einzigen sein wĂĽrden, die auf diese Idee kommen, wären wir vermutlich deutlich länger unterwegs als sonst. Also entschieden wir uns, ausnahmsweise auch am Wochenende an unserem Studienort zu bleiben und gemeinsam etwas zu unternehmen. Es dauerte etwas mehr als eine Stunde Autofahrt, wobei das eher an den vollen StraĂźen als an der weiten Entfernung lag, bis wir in einem Thermen-Urlaubs-Oasen-Paradies ankamen.… Weiterlesen »Bahnstreik und Rutsche

Massage

Der Wechsel meiner Praktikumsstelle bringt ungeahnte Vorteile: Ich kann endlich wieder meine heiĂź begehrte Schwimmtrainingszeit nutzen, die in den letzten Wochen immer mit anderen (Uni-) Terminen kollidiert ist. Und hatte ich erwähnt, dass ich einen meiner Trainings-BadeanzĂĽge bei 60 Grad mitgewaschen habe? Ja, das kommt dabei heraus, wenn man ihn in ein Handtuch einwickelt und dieses Handtuch noch eben schnell mit in die Maschine wirft. Alle BefĂĽrchtungen, er wĂĽrde jetzt allenfalls noch Nachbartochters Modepuppe passen, waren unnötig: Er ist noch genauso groĂź wie vorher. Wer hätte das gedacht? Das mit dem Mitwaschen kann ja mal passieren, kritisch finde ich es… Weiterlesen »Massage

Abbaden 2014

Das Wintersemester ist in vollem Gange. Und dabei waren am Wochenende drauĂźen noch ĂĽber 20 Grad. Und falls das fĂĽr einen goldenen Oktober (zumindest im Norden) nicht ungewöhnlich erscheint, so lieĂź mich ein Blick auf die Wassertemperatur der Ostsee staunen. 17 Grad laut Anzeigetafel. Und als Cathleen meinte, das sei ein Marketing-Gag, rief sie die Seite des Bundesamtes fĂĽr Seeschifffahrt und Hydrografie auf und erhielt Bestätigung. Tatsächlich waren auĂźer uns (Marie, Cathleen, Lisa und ich), die bei wenig Wellen und wenig Wind und strahlendem Sonnenschein noch rund eine Stunde im Neo drauĂźen trainierten, noch einige andere Leute im Wasser. Und… Weiterlesen »Abbaden 2014

Ein schräger Vogel

Ich muss Erfahrungen sammeln. So lautet meine Erkenntnis aus meiner letzten Mikro-Beziehung. Erfahrung sei nach einem berĂĽhmten chinesichen Philosophen, der gestern bereits rund 2.500 Jahre tot war, zwar ein bitterer Weg, aber er sei geeignet, um klug zu handeln. Ich will klug sein und lasse mich auf ein neues Abenteuer ein, bei dem es mit Sicherheit nicht als allererstes um die Frage der Liebe zu einem Traumprinzen geht. Spätestens nachdem in den Kommentaren meines Blogs auch noch behauptet wurde, ich wĂĽrde mich allenfalls mit Traumprinzen einlassen, erkläre ich offiziell: FĂĽr einen Traumprinzen isser mir dann doch n bĂĽschen to bang.… Weiterlesen »Ein schräger Vogel

Ohne Unterhose im Kettenkarussell

Ich gehöre zu den Menschen, die ihr Handy nachts lautlos stellen. Wenn ich gefragt werde, warum, erzähle ich immer die Geschichte aus einem Trainingslager, als ich mit einer anderen jungen Frau aus Niedersachsen in einem Zimmer schlief. Beziehungsweise: Sie schlief, alle anderen waren wach. Weil alle anderen im Gegensatz zu ihr nicht daran gewöhnt waren, dass ein technisches Gerät nachts in einer Tour irgendwelche Geräusche von sich gibt. So ein leises, diskretes „Plopp“ oder „Klack“ kann ich auch noch ĂĽberhören, aber spätestens, wenn das Ding ganze Melodien pfeift oder irgendwelche Alltagsgeräusche immitiert, bin ich hellwach. Besagtes Handy der Niedersachsin konnte… Weiterlesen »Ohne Unterhose im Kettenkarussell

Cyano und andere Chaoten

Nachdem es am Morgen in Hamburg endlich mal wieder etwas abgekĂĽhlt war (ich habe nichts gegen den Sommer, aber fĂĽr ein paar Stunden durchlĂĽften tut mal ganz gut), demonstrierte zum Nachmittag die Sonne wieder ihre ganze Kraft und lieĂź das Thermometer auf 27 Grad steigen. Marie und ich entschieden uns, die Gunst des Wetters zu nutzen und vor dem Abendessen noch eine Stunde im See zu schwimmen. Eine Freundin von Marie, die gerade zwei BĂĽcher zurĂĽck gebracht hatte, wollte spontan auch mit. Und auch Maries Mutter fragte, ob wir was dagegen hätten, wenn sie sich anschlieĂźt. „Wir wollen aber eine… Weiterlesen »Cyano und andere Chaoten