Sexualität

Wildwasserbahn

Da schwimmt frau in einem der modernsten Planschbecken Hamburgs ihre 20 Bahnen zu je 25 Meter auf Zeit, als plötzlich ein Typ aus dem Jedermann-Trimm-Bereich unter der Leine in unsere Vereinsbahn getaucht kommt und ruft: „Hey, Mädchen, warte mal!“ Ich lasse mich dadurch nicht beirren und drehe weiter meine Runden. Okay, ich gebe zu, einmal gecheckt zu haben, ob mein Badeanzug noch alles verdeckt, was er verdecken soll. Tut er. Fünfzig Meter später noch eine Ansprache. „Du bist so schnell, wart‘ doch mal eben!“ – Weiterhin reagiere ich nicht. Aber die Stinkesocke ist ja nicht ganz so zickig wie sie… Weiterlesen »Wildwasserbahn

Hexen und Vibratoren

Kurz vor meinem letzten Aufenthalt in der Klinik saß ich mit einer anderen Rollstuhlfahrerin zusammen in einem öffentlichen Linienbus, genauer gesagt in der Linie 232. Die Frau, geschätzt etwas älter als ich, saß in einem elektrisch angetriebenen Rollstuhl. Auch wenn ich nicht automatisch jede Rollstuhlfahrerin und jeden Rollstuhlfahrer, der in öffentlichen Verkehrsmitteln neben mir steht, anspreche, und auch selbst keinen gesteigerten Wert darauf lege, dass sie oder er mich anspricht, kamen wir ins Gespräch. Ich erfuhr eher beiläufig von ihrer Erkrankung, einer spinalen Muskelatrophie. Es war davon auszugehen, dass diese Frau niemals laufen, vielleicht sogar niemals alleine sitzen lernen konnte.… Weiterlesen »Hexen und Vibratoren

Tränen vor der Tür

„Wenn ich nachts um halb drei Uhr bei dir vor der Tür stehe, mit Tränen in den Augen – lässt du mich hinein? Wenn ja, bitte liken.“ Solchen oder ähnlichen Blödsinn liest man ja immer wieder in einschlägigen Geschichtsbüchern, und es gibt auch immer wieder Leute, die so etwas teilen und posten. Dabei geht es nur um eins: Derjenige, der das erstmalig online gestellt hat, verdient -was auch immer- an den Likes. Ich behaupte immer frech: Meine Freunde wissen, ob und wann ich für sie da bin und wann ich wen in mein Zimmer lasse. Dass das doch mal jemand… Weiterlesen »Tränen vor der Tür

Nur die Ohren

Da stehen eine 15jährige Freundin von mir und ich am Bahnhof und warten auf den Zug. Um nicht so auszukühlen, haben wir uns in einen beheizten Bereich gestellt, direkt neben einen Supermarkt. Die Freundin kenne ich vom Sport, sie wollte sich heute mit mir treffen und ich habe den Eltern versprochen, sie zur Bahn zu bringen. Wir unterhalten uns und albern herum, als plötzlich eine Frau direkt auf uns zugestiefelt kommt und fragt: „Na, sucht ihr eure Eltern?“ Bitte?! Sehe ich aus wie 12? Ich sagte: „Nein.“ Damit hatten wir den Anstoß für eine Unterhaltung gegeben. Es kam die nächste… Weiterlesen »Nur die Ohren

Merkwürdige Spielchen

Hätte ich von mir gedacht, dass ich jemals sowas mache? Vor zwei oder drei Jahren wohl nicht. In zwei oder drei Jahren ist es vielleicht nichts neues mehr. Und heute versuche ich gerade, es zu verarbeiten. Nein, nicht schon wieder schwere Kost, es geht um keine bösen Mitmenschen, sondern nur um mich. Ich bin böse. Ziemlich. Unziemlich. Pikant. Sittenlos. Nachdenklich. Warum macht man sowas, wenn man verliebt ist? Oder macht man sowas nicht? Oder hat es gar nichts mit Liebe zu tun, sondern nur mit dem Fortpflanzungstrieb? Nein, ich habe dazugelernt, ich überziehe keinen meiner Leser ungefragt mit triebgesteuerten Texten… Weiterlesen »Merkwürdige Spielchen

Dieses Kribbeln im Bauch

Wenn ich lange nichts schreibe, gibt es dafür meistens drei mögliche Gründe: Entweder stecke ich bis über beide Ohren in Arbeit (ja, auch Schüler langweilen sich nicht immer nur), mir geht es sehr schlecht oder mir geht es sehr gut. Die erste Möglichkeit scheidet aus, ich will zwar nach den Ferien wieder in die Schule gehen und habe das eine oder andere nachzuholen (und damit sind nicht nur die Übungen gemeint, möglichst elegant den doppelten Stinkefinger auszufahren), die zweite auch (ich habe gerade beschlossen, dass ich erstmal oft genug im Krankenhaus war oder mich habe ärgern lassen) – also muss… Weiterlesen »Dieses Kribbeln im Bauch

Gefressen worden

Seit Mittwoch ist Markus hier. Zum Glück. Natürlich werden böse Zungen jetzt behaupten, dass das der wahre Grund sei, warum ich diese Woche nicht mehr zur Schule gegangen bin. Das Drama um meine 15 Punkte in Sport kam gerade im richtigen Moment. Mir ist auch klar, dass einige Mitschüler und auch Lehrer hin und wieder oder regelmäßig diesen Blog lesen. Ja, schöne Grüße, ich lebe noch. Und ja, denkt ruhig, was ihr wollt. Markus arbeitet in der Zeit, in der ich Schule hätte. Er kommt ja auch zum Arbeiten nach Hamburg, nicht nur meinetwegen. Aber eben auch meinetwegen. Und warum… Weiterlesen »Gefressen worden

Alles easy

Es gibt gute Neuigkeiten. Markus hat einen Job gefunden. In Hamburg. Wie er es geplant hatte. Nur der Beginn war einen Monat später als ursprünglich geplant. Ein Sportverein will ihn zum Aufbau eines neuen Sportbereichs in erster Linie für konzeptionelle Arbeiten (Trainingspläne, Traininskonzepte, Veranstaltungsplanung, Organisation des Sportbetriebs, Schreibkram) und setzt ihn 20 Stunden pro Woche ein, nimmt dabei Rücksicht darauf, dass er sein Sportstudium noch nicht ganz fertig hat – für später hat man ihm in Aussicht gestellt, seine Stelle auf 100% (40 Stunden) aufzustocken. Man bietet ihm 15.000 brutto für diese halbe Stelle, wenn er seinen Uni-Abschluss hat, soll… Weiterlesen »Alles easy

Fragen und Antworten

Ich würde sagen, meine Rechnung ist aufgegangen. Recht intensiv habe ich mir zusammen mit Sofie überlegt, wie ich es schaffen kann, dass nicht unter jedem zweiten Posting irgendein Kommentar steht, in dem der Kommentator entweder direkt oder mit List und Tücke versucht, mir irgendetwas zu entlocken, was seinem Fetisch gut tut. Völlig aus dem Zusammenhang gerissen und sich ständig wiederholend – nur jedes Mal in irgendeiner neuen Verpackung. Möglichkeiten, Kommentare vor deren Veröffentlichung zu moderieren, fand ich nicht so spannend, denn oft hätte es Stunden oder gar Tage dauern können, bis ich sie freischalte. Einfach, weil ich nicht immer Zeit… Weiterlesen »Fragen und Antworten

Lotte und die Sexualität

Am Wochenende hatte ich Besuch von Lotte. Lotte ist Mitte 20, Rollifahrerin mit einer angeborenen Querschnittlähmung (Spina bifida), mir von gemeinsamen Trainingslagern flüchtig bekannt und kommt aus dem südlichen Niedersachsen. Sie hatte angefragt, ob es in Hamburg bei einem von uns einen Übernachtungsplatz gibt, denn sie wäre für ein berufliches Seminar in Hamburg und würde sich gerne mit uns treffen und vielleicht auch an einem Abend nochmal gemeinsam trainieren (Handbike oder Rennrolli). Da sich eine Übernachtungsmöglichkeit in unserer WG immer findet, haben wir ihr kurzerhand gesagt, dass wir uns auf ihren Besuch freuen. Nun schnupft Cathleen immernoch vor sich hin,… Weiterlesen »Lotte und die Sexualität