Marie

Osterfeuer und später Besuch

Es ist ja so genial, dass mein Rolli wieder fährt, ohne dass einzelne Speichen klimpern, knarzen, knacken, brechen und ohne dass eine Acht oder gar eine Sechzehn in den Rädern ist. Nach dem eher heftigen Schnellfahrtraining im Rennrolli haben wir (in diesem Fall Cathleen, Sofie, Frank, Jana, Marie und ich) uns vorgenommen, mit unseren Handbikes (also nicht den Rennbikes, in denen man liegt, sondern den Vorspannbikes, die man fĂĽr eine Radtour an den Alltagsrolli klemmt) zum Osterfeuer zu radeln. FĂĽr Cathleen, Marie und mich war das als Ausgleichstraining gedacht, die restlichen Leute sollten endlich ihre wintermĂĽden Knochen mal wieder ein… Weiterlesen »Osterfeuer und später Besuch

StraĂźentraining im Regen

Cathleen, Nadine, Kristina, Merle, Marie und ich standen im ĂĽberdachten Bereich der Sportanlage neben unseren RennrollstĂĽhlen und ĂĽberlegten zusammen mit Tatjana, unserer Trainerin, noch einmal, ob wir es wirklich wagen sollten. Sie hatte einen Trainingsplan fĂĽr uns geschrieben, war eigentlich davon ausgegangen, dass mehr Leute kommen wĂĽrden zu unserer nächtlichen Trainingseinheit, aber bei diesem bescheuerten Wetter waren nur die harten Kämpferinnen da. Selbst bei den parallel trainierenden FuĂźgänger-Triathleten lief alles auf Sparflamme. Vier Grad ĂĽber Null und Regen. Zwar kein Wind und es schĂĽttete auch nicht (wenngleich es eindeutig mehr war als leichter Nieselregen) – aber dennoch konnten sich alle… Weiterlesen »StraĂźentraining im Regen

Der erste Tag

Semesterbeginn war ja schon vor einigen Wochen, aber heute hatte ich meinen ersten offiziellen Tag. Was soll ich sagen? Ich bin erschlagen. Erstmal von den ganzen Leuten, die mich beim Aufnahmetest gesehen haben, die mich wegen meines Rollstuhls wiedererkennen, die ich aber nicht wiedererkenne. SchlieĂźlich ist es einfacher, sich das Gesicht einer Rollstuhlfahrerin zu merken als ĂĽber hundert Gesichter der anderen Leute. Entsprechend oft hörte ich heute: „Hey, wir kennen uns! Du warst doch bei dem Test, freut mich, dass du ihn bestanden hast!“ Die meisten Leute habe ich aber noch nie zuvor gesehen und wenn man den Worten des… Weiterlesen »Der erste Tag

Ein paar Lichtblicke

Gestern abend kam Cathleen noch zu mir ins Zimmer, hat mich noch eine halbe Stunde in den Arm genommen und gekrault. Sehr lieb von ihr. Sie meint, wir schaffen das schon alles, es seien ja verschiedene Ziele in Sicht und so lange mĂĽsse man halt durchhalten. Es brenne ja nichts an. Wenn sie meint… glaube ich ihr das mal. Zum Thema Rollstuhlreparatur gibt es auch eine tolle Neuigkeit: Gegen 17.30 Uhr bekam ich plötzlich eine SMS, ich möge bitte einen Basketballspieler mal auf dem Handy anrufen, er hätte meine Nummer nicht, einen FuĂźgänger, der hätte eine Lösung fĂĽr meine lockeren… Weiterlesen »Ein paar Lichtblicke

Wieder geritten

Zwei Wochen noch. Ich bin schon jetzt aufgeregt ohne Ende. Wohin soll das noch fĂĽhren? Wahrscheinlich schlafe ich die letzten beiden Nächte vor meinem ersten Unitag gar nicht mehr. Und dabei ist doch alles ganz easy und in einem halben Jahr werde ich fast nicht mehr verstehen können, wie ich wegen meines Studiums so aufgeregt sein konnte. Aber noch ist „heute“ und nicht „in einem halben Jahr“. Marie (nicht Maria) ist ĂĽbrigens mindestens genauso aufgeregt, sagt sie. Es wird allerdings auch Zeit, dass es endlich losgeht. Ich hoffe, dass ich das alles irgendwie schaffe. Da ich ja zur Zeit kein… Weiterlesen »Wieder geritten

Paranoide Behinderte

Wer glaubt, ich hätte irgendwann alles erzählt und alles erlebt, zieht den Sinn und die Zukunft meines Internetblogs, meines Online-Tagebuchs, in Zweifel. Gerade wenn ich in alten Beiträgen blättere (vorhin habe ich einen gesucht), freue ich mich plötzlich ĂĽber Details, die ich zwischenzeitlich schon wieder vergessen oder gar verdrängt hatte. Gestern wollte ich mit Marie (nicht Maria) zur Uni. Ab April beginnen regulär unsere Vorlesungen, wir sind beide schon extrem aufgeregt. Vorher ist noch etlicher Papierkram zu erledigen, fĂĽr den wir auch noch persönlich in die Verwaltung eiern mĂĽssen, einiges davon hängt mit unseren Behinderungen zusammen. Aber: Wir sind zum… Weiterlesen »Paranoide Behinderte

Mein neues Zuhause

Seit einer Woche haben wir ein neues Zuhause. Zum GlĂĽck haben wir parallel fĂĽr mindestens einen Monat auch noch die alte Wohnung, so entfällt der Umzugsstress und der Druck, dass alles sofort funktionieren muss. Denn es funktioniert längst noch nicht alles und es gab auch noch jede Menge Ă„nderungen in den ursprĂĽnglichen Planungen. Eine Ă„nderung: Durch extreme Brandschutzauflagen mussten die Pläne zum Innenausbau komplett ĂĽberarbeitet werden. Zum GlĂĽck sind die Stockwerke hoch genug, mit Zwischendecken versehen und es gibt auf der gesamten Grundfläche keine einzige tragende Wand (nur vier Säulen in der Mitte, das Gebäude ist ĂĽber 100 Jahre alt),… Weiterlesen »Mein neues Zuhause

Kein schönes Ostertraining

Nein, natĂĽrlich habe ich nicht gemeint, dass alle Sozialpädagogen einen an der Waffel haben, als ich in der letzten Woche vom Pädagogischen Konzept schrieb. Ich finde, man muss eine Menge in meinen Text hinein interpretieren, um das herauszulesen. Allerdings mache ich keinen groĂźen Hehl daraus, dass ich recht fest davon ĂĽberzeugt bin, dass es unter Sozialpädagogen mindestens genauso viele Idioten gibt wie in anderen Berufen. Und dass ich glaube, dass idiotische Sozialpädagogen deutlich mehr Unheil anrichten können als Idioten in anderen Berufen – zumal das Unheil wohl oft erst dann auffällt, wenn vieles bereits zu spät ist und ganz offensichtlich… Weiterlesen »Kein schönes Ostertraining

Eine aufregende Woche

Mir geht es gut. Nein, wirklich. Ich bin selbst erstaunt. Ob es von den ersten Sonnenstrahlen kommt, die GlĂĽckshormone freisetzen? Oder vom Sex, der gleiches tut? Oder ob es an den vielen Neuigkeiten und Perspektiven liegt, die meine letzte Woche prall gefĂĽllt haben? Ich weiĂź gar nicht, wovon ich zuerst und wovon ich zuletzt schreiben soll. Ich habe auch keine Ahnung, ob sich das jemand antun will, aber ich kĂĽndige schon jetzt an: Trotz aller BemĂĽhungen wird es eine lange Kurzfassung. Es war eine Woche, die so bewegt war, dass ich nicht dazu gekommen bin, Tagebuch (Blog) zu schreiben. Am… Weiterlesen »Eine aufregende Woche

Keine Hose, kein Training – aber Schwimmen

Am Freitag waren Cathleen, Simone, Jana, Marie und ich in der Hamburger City, um fĂĽr Marie Sportbekleidung zu kaufen. Nachdem Marie ein paar Mal begeistert auf dem Sportplatz trainiert hatte, wollte sie an diesem Wochenende am StraĂźentraining (Rennrolli) teilnehmen. Es war ein totaler Reinfall. Wir hatten zwar viel SpaĂź, aber wirklich gefunden haben wir nichts brauchbares. Das heftigste erlebten wir in einem Sportkaufhaus Saftladen: Der Verkäufer, Anfang 20, mindestens eine Tube Gel in den Haaren, wollte sich köstlich darĂĽber amĂĽsieren, dass wir Triathlon machen. Erst fragte er mehrmals, wofĂĽr wir die Klamotten brauchen, dann, ob das ein Scherz ist und… Weiterlesen »Keine Hose, kein Training – aber Schwimmen