Sofie

Asbest und blinde Mädchen

Zur Zeit kann leider kein StraĂźentraining stattfinden. Nicht etwa, weil in Hamburg schon Schnee liegt, sondern weil in Hamburg zur Zeit 124 Sporthallen gesperrt sind, da der Verdacht besteht, dass die Heizungsanlagen asbesthaltigen Staub in die Hallen blasen. Normalerweise endet unser Training immer an einer von wenigen (ich glaube es sind sechs) bestimmten Sporthallen, um dort duschen und die RennrollstĂĽhle kurzzeitig zwischenlagern zu können. Ausgerechnet diese Hallen sind alle von den Sperrungen betroffen (bei ĂĽber 50% aller Hamburger Hallen ist das jedoch keine Kunst), Alternativen gibt es nicht. Solange ĂĽberprĂĽft wird, ob sich der Verdacht bestätigt, bleiben die Hallen zu… Weiterlesen »Asbest und blinde Mädchen

Alle Neune

Heute ist ein merkwĂĽrdiger Tag. So viele Neunen, mir wird ganz schwindelig. Nicht nur, dass heute der Neunte Neunte Zweitausendneun ist, sondern dieses ist, wie ich gerade zufällig bemerkte, auch noch mein neunundneunzigster Post in meinem Blog insgesamt. Allerdings erst das achte Posting im September. Aber dafĂĽr hat sich heute mein neunzehnter regelmäßiger Leser in meine Abonnentenliste eingeschrieben. Herzlich willkommen! Ganz neunmalkluge Leute haben festgestellt, dass heute der 252. Tag des Jahres ist. Die Quersumme dieser Zahl ergibt? Rischtisch: Neun! Als ich heute morgen um neun Uhr neun und neun Sekunden aufwachte … nein, das geht jetzt zu weit. Das… Weiterlesen »Alle Neune

Lieber nicht zu frĂĽh freuen

Cathleen hatte gestern zusammen mit Sofie, ihrer Sozialarbeiterin und ihrer Mutter einen Termin beim Sozialdienst des Bezirksamts. Cathleen war am Wochenende bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater, tauchte bei dem Termin am Montag allerdings ohne ihre Mutter auf. Sie hätte endlos auf sie eingeredet, aber die Mutter wĂĽrde lieber einkaufen. Wie bitte?! Als das Bezirksamt die Mutter auf dem Handy erwischt hat, sagte die, dass ihr nicht klar war, dass es wirklich auf ihre Mitwirkung ankommt. Ich sage dazu mal nichts. Da sie darĂĽber hinaus Essen vorbereiten mĂĽsste, könnte sie auch nicht mehr kurzfristig nachkommen. Deshalb hat man als neuen… Weiterlesen »Lieber nicht zu frĂĽh freuen

FĂĽr Rollis reserviert

Samstag abend, Schanzenviertel. Man schiebt sich noch nicht durch die StraĂźen (wie zur gleichen Zeit auf der Reeperbahn), aber dennoch sind etliche Leute unterwegs. NatĂĽrlich auch unsere WG: Wir wollten unser gemeinsames Abendessen in eine gemĂĽtliche Kneipe / Gaststätte in der SchanzenstraĂźe verlegen. Leider gibt es dort nur zwei Tische, die ebenerdig erreichbar sind. Alle anderen Tische sind nur ĂĽber Stufen zu erreichen. Als wir durchs Fenster hinein schauten, war einer der Tische frei. Also: Nix wie rein. Alternativ wären wir ein paar Häuser weitergegangen, aber dieses hier war unsere persönliche erste Adresse. Zu behaupten, dass wir Stammgäste wären, wäre… Weiterlesen »FĂĽr Rollis reserviert

Cathleen möchte zu uns

Dass Luisa zum 1. September wieder auszieht, hat sich spätestens seit meinem Post vom 11.08.09 auch auĂźerhalb unserer WG herumgesprochen. Die sehr bedauerlichen und fĂĽr mich auch eher inakzeptablen GrĂĽnde dazu auch. An wen wir das frei werdende Zimmer vergeben wollen, also auf welchen neuen Mitbewohner oder auf welche neue Mitbewohnerin wir uns einigen, eher nicht. Wir wissen es schlieĂźlich selbst noch nicht. Der Vermieter möchte natĂĽrlich keine Leerstände, deshalb waren bereits vier Leute hier und haben sich das Zimmer angesehen. Zwei Leuten war es zu klein, ein Rollstuhlfahrer Anfang 20 wirkte nicht etwa wegen des Vollbartes sehr ungepflegt (sondern… Weiterlesen »Cathleen möchte zu uns

Appelle an mein Gewissen

Eigentlich, dachte ich, habe ich mein Leben im Moment recht gut im Griff. Bei meiner Entlassung aus dem Krankenhaus fragte man mich, ob ich mich innerlich ruhig und ausgeglichen fĂĽhle. Ich habe das bejaht. Ernsthaft bejaht. Das klappt immer so lange, bis jemand zu aufdringlich wird. Ich schaffe es nicht, mir aufdringliche Menschen vom Hals zu halten. Ich mag keinen Streit. Aber er wäre nötig. Es wäre das nötig, was die ältere Generation „frech“ nennt. Genau um diese ältere Generation geht es auch: Um 14 Uhr hat sich meine Tante, die mit der Currywurst, unangemeldet bei mir blicken lassen. Sie… Weiterlesen »Appelle an mein Gewissen

Keine sĂĽĂźe Sechzehn mehr

Dass Sofie relativ geschickt Gespräche und Unterhaltungen fĂĽhren kann, ist nichts neues. Als Diplom-Psychologin sollte man das auch können. Dass selbst ich nicht mehr vor ihr sicher bin, durfte ich in den letzten beiden Tagen liebevoll erfahren. Zu Beginn der Woche hatte sie mich eher beiläufig gefragt, was ich an meinem Geburtstag plane. Falls hier mehrere Leute zu Besuch kämen und auch noch hier schlafen wĂĽrden, möchte sie das rechtzeitig wissen. Ich antwortete ihr, dass es schon sein könnte, dass ein paar Leute vorbei kämen, dass sich das aber relativ spontan entscheidet. Umso mehr wunderte ich mich, als Simone und… Weiterlesen »Keine sĂĽĂźe Sechzehn mehr

Eine Nacht am Strand

Noch sind Sommerferien. Das muss man ausnutzen. Vor allem, wenn so geniales Sommerwetter ist und dann auch noch die beste Freundin Geburtstag hat. Es war nicht so einfach, eine Strandparty zu organisieren, ohne dass die Hauptperson davon etwas mitkriegt, denn immerhin musste ja auch die Mutter eingeweiht werden. Während Cathleen am Morgen bei ihrer Oma im Seniorenheim war, um sie zu besuchen, fuhren Sofie und ich zu ihr nach Hause, luden einige Sachen ein, die die Mutter zusammengepackt hatte. Dann dĂĽste Sofie mit meinem Auto *bibber* wieder weg und ich unterhielt mich ein biĂźchen mit der Mutter und den zwei… Weiterlesen »Eine Nacht am Strand

Zu viel GlĂĽck ist auch nicht gut

Da heute das Wetter schön werden sollte, hatten sich Simone, Cathleen, Sofie, Luisa, Frank, ich sowie Juliane, die Freundin von Luisa, fĂĽr frĂĽh morgens verabredet, um noch einmal gemeinsam einen Tag an die Ostsee zu fahren. Dass noch Schul- und Semesterferien sind bzw. Sofie und Frank spontan frei nehmen konnten, mussten wir ausnutzen und brachen in aller FrĂĽhe auf. Die Autobahn war noch leer und so erreichten wir um 9.15 Uhr unseren Lieblingsort Haffkrug. Am Strand war kaum etwas los, spiegelglatte See, genĂĽgend freie Parkplätze, keine pralle Sonne, da sie von einigen Wolken verdeckt wurde, aber dennoch war es warm… Weiterlesen »Zu viel GlĂĽck ist auch nicht gut

Hops und anderer Psychokram

Heute Mittag klingelte es an der TĂĽr. Wir waren gerade beim Essen. Frank öffnete. Die Stimme kam mir bekannt vor. Es war meine Mutter. Normalerweise wĂĽrde ich mich ja freuen, Besuch zu bekommen, aber wenn sie unangemeldet kommt, bedeutet das meistens nichts Gutes. Und mein Zimmer war nicht besonders aufgeräumt (wobei es von Vorteil ist, dass Rollstuhlfahrer den MĂĽll in der Regel nicht auf der Erde rumliegen haben, da sie sonst nirgendwo durchkommen). „Ich wollte mir mal dein Zimmer ansehen“, meinte sie. Häh? Was? „Darf ich fragen, warum?“ fragte ich ĂĽberrascht. „Nein. Ich bin deine Mutter, falls du es vergessen… Weiterlesen »Hops und anderer Psychokram